Leichtathletik Edelmetall im Doppelpack

Zwei Leichtathletinnen der LG Hilden drückten bei den Nordrheinmeisterschaften über die 800-Meter-Strecke mächtig aufs Tempo. Sanaa Koubaa holte letztlich Gold, Nina Kramer Silber.

Einen Doppelerfolg landeten die Leichtathleten der LG Hilden bei den Nordrhein-Meisterschaften in Essen. Über die 800-Meter-Distanz dominierten Sanaa Koubaa und Nina Kramer die Konkurrenz, machten den Titelgewinn unter sich aus. Am Ende hatte Koubaa die Nase vorn und holte sich die Goldmedaille, während Kramer nicht minder zufrieden mit Silber war.

Von Anfang an bestimmten die beiden Hildenerinnen das Geschehen. „Mit einem hohen Tempo wollten sie den Gegnerinnen gleich zu Beginn den Zahn ziehen“, berichtete Trainer Tobias Kofferschläger. In der ersten Runde machte Nina Kramer das Tempo, danach leistete Sanaa Koubaa Schrittmacherdienste. Der schnellen Vorgehensweise zollten die Kontrahentinnen bald Tribut. Auf der Zielgeraden wusste Koubaa noch einmal zuzulegen und gewann in 2:10,22 Minuten vor Kramer (2:11,51 Minuten). Die Drittplatzierte hatte mit rund vier Sekunden bereits einen deutlichen Rückstand. Der Erfolg von Sanaa Koubaa, die auf die 1500 Meter Hindernis spezialisiert ist, überraschte zumindest Kofferschläger nicht. „Eine gute Hindernisläuferin muss auch in der Unterdistanz exzellente Leistungen bringen, denn in der letzten Runde geht immer die Post ab“, erklärte der Coach der LG Hilden.

Während für Sanaa Koubaa die Deutschen Seniorenmeisterschaften der Saisonhöhepunkt waren, will sich Nina Kramer an diesem Wochenende bei den nationalen Titelkämpfen der Jugend in Berlin beweisen. Allerdings läuft die 17-Jährige bislang ihrer Topform noch hinterher. Dazu ist die Konkurrenz über die 1500-Meter-Distanz in diesem Jahr enorm groß – aktuell steht Kramer nur an Position neun der deutschen Rangliste. Trotzdem blickt Tobias Kofferschläger optimistisch nach vorne. „Von Platz drei bis acht ist alles möglich“, sagt der Coach. „Zwei Läuferinnen sind deutlich stärker, dahinter hängt viel von der Tagesform ab.“ Jeweils die ersten beiden der drei Vorläufe kommen ins Finale, dazu die sechs schnellsten des restlichen Feldes. Angesichts des stark besetzten Wettkampfes hält Kofferschläger nicht viel von taktischem Geplänkel. „Nina muss in ihrem Vorlauf eine vernünftige Zeit anbieten, kann da nicht groß schnacken“, betont der Trainer. Zumal es Nina Kramer aufgrund ihrer Statur nicht liegt, im Pulk den Wettkampf zu bestreiten.

Christoph Gnirck, der mit 1:56,55 Minuten soeben die Qualifikationsnorm von 1:56,70 Minuten über die 800 Meter unterbot, will sich bei der DM in Berlin möglichst teuer verkaufen. „Lieber mit wehenden Fahnen untergehen als vor Ehrfurcht erstarren“, tut Kofferschläger die offensive Devise kund. Max Köhler dagegen qualifizierte sich mit 6:12, Minuten relativ sicher für die 2000 Meter Hindernis (Norm 6,15 Minuten), gehört aber ebenfalls nicht zu den Favoriten. „Mit einer persönlichen Bestzeit unter die ersten zehn – das wäre schön“, so Kofferschläger.

(RP)
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