621 Sportabzeichen in Haan

Das Gedränge ist groß bei der feierlichen Verleihung im Schützenhaus. Und Knut vom Bovert ist Vorbild – auch der Bürgermeister absolviert 2011 erfolgreich den Breitensporttest.

 Voller Stolz nahmen die Sportabzeichen-Absolventen ihre Urkunden im Haaner Schützenhaus entgegen.

Voller Stolz nahmen die Sportabzeichen-Absolventen ihre Urkunden im Haaner Schützenhaus entgegen.

Foto: Anja Tinter

Mit viel Gepäck kamen Herbert Raddatz und Siegfried Funk vom Haaner Sportverband ins Schützenhaus: zwei große Aktenordner voller Urkunden, Anstecknadeln und Aufnähern. Denn 621 Sportler legten 2011 in Haan und Gruiten erfolgreich die Prüfungen ab. Obwohl nicht alle Aktiven der Einladung ins Schützenhaus folgten, war das Vereinsheim des Haaner Schützenvereins bis auf den letzten Sitzplatz gefüllt.

"Wir genießen es, hier noch einmal alle zusammenkommen zu können. Wir haben das auch mal im Rathaus gemacht, aber die Leute wollten unbedingt wieder hierhin, weil es einfach gemütlicher ist", erklärte Sportwart Siegfried Funk. Zusammen mit Bürgermeister Knut vom Bovert, der selbst im vergangenen Jahr zum zweiten Mal die Prüfungen erfolgreich absolvierte und das Sportabzeichen in Bronze bekam, zeichneten Funk und Raddatz die Ehrengäste an diesen Abend aus.

"Ich habe noch nie so viele Ordensträger gesehen, wie heute Abend. Das Sportabzeichen ist ein offizieller Orden und ich bitte euch, ihn zu tragen und zu würdigen", begrüßte Herbert Raddatz die Gäste und betonte gleichzeitig den hohen Stellenwert des vom Deutschen Olympischen Sportbund verliehenen Abzeichens. Und der Vorsitzende des Sportverbandes hatte noch ein besonderes Glanzlicht auf Lager: "Bei den Gesamtzahlen liegen wir im Kreis immer an dritter Stelle hinter Hilden und Mettmann, aber bei den Familiensportabzeichen glaube ich, holen wir den ersten Platz", freute sich Raddatz über 18 sportliche Haaner Familien.

Für jeden Aktiven galt es, mindestens fünf verschiedene Prüfungen abzulegen und die Elemente Kraft, Ausdauer, Beweglichkeit, Schnelligkeit und Geschick miteinander zu verknüpfen. Dabei müssen die Breitensportler bestimmte Mindestanforderungen, die sich nach dem Geschlecht und dem Alter des Prüflings richten, erfüllen.

Während einer nach dem anderen im Beifall des Publikums seine Urkunde in Empfang nahm, formulierte Herbert Raddatz immer wieder einen bestimmten Satz: "Warte noch einen Moment, Du bekommst ja auch noch das österreichische Sportabzeichen." Was dahinter steckte, erklärte Siegfried Funk: "Die Kampfrichter prüfen, ob die abgeleisteten Ergebnisse des deutschen Abzeichens auch die Anforderungen der österreichischen Prüfung erfüllen – und dann meldet man sich dort eben auch noch an."

Am längsten an diesem Abend musste Jürgen Huxholl auf seine Auszeichnung warten, doch das aus gutem Grund. Denn 2011 meisterte der 73-Jährige bereits zum 54. Mal die Prüfungen und erntete dafür großen Applaus im Saal. Doch viel mehr als Zahlen und harte Fakten, stehen für den Neu-Haaner, der erst im vergangenen Jahr aus Niedersachsen in die Gartenstadt zog, die sportliche Aktivität und das kontinuierliche Training im Vordergrund: "Ein wesentliches Ziel des Sportabzeichens ist die regelmäßige, jährliche Wiederholung der Prüfung. Egal, ob man 18 oder 80 Jahre alt ist – die ständige Überprüfung der sportlichen Fähigkeiten muss das Ziel eines jeden Prüflings werden", so Huxholl. Doch auch nach 54 Prüfungen soll für ihn nicht Schluss sein: "Im nächsten Jahr treffen Sie mich hier wieder", kündigt der 73-Jährige mit einem Lächeln an.

Obwohl Bürgermeister Knut vom Bovert sich noch nicht festlegen wollte, ob er selbst das Sportabzeichen auch 2012 macht, ist er stolz auf die Haaner Sportler: "Es ist einfach toll, dass sich in Haan über 600 Leute vom Fernseher wegbewegen und auf den Sportplatz gehen." Bevor die neuen Ordensträger an diesem Abend dann doch wieder auf der heimischen Couch landeten, verglichen sie in geselliger Runde noch so manches Ergebnis im Weitsprung oder die benötigte Zeit über die 100-Meter-Strecke.

(tzb)
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