Anpassungen in Hilden, Ratingen, Velbert Sparkasse erhöht die Kontogebühren
Hilden · Zum 1. April gelten neue Preise für private Girokonten und Kreditkarten. 120.000 Kunden sind informiert und müssen den neuen Allgemeinen Geschäftsbedingungen zustimmen – online, schriftlich, telefonisch oder in den Filialen. Verbraucherschützer haben Musterklagen gegen die Berliner Sparkasse und die Sparkasse KölnBonn angestrengt.
Bislang zahlen Privatkunden der Sparkasse Hilden-Ratingen-Velbert (HRV) für das Kontomodell Giro Flex 3,50 Euro im Monat und zusätzlich je Buchungsposten 0,15 Euro. Ab 1. April verlangt das Geldinstitut 5,00 Euro und 0,20 Euro je Buchungsposten. Der Preis für das Kontomodell Giro Flat steigt von 6,50 Euro im Monat auf 8,50 Euro.
Für die Kreditkarte Basis werden ab April 3,00 Euro berechnet (bisher: 2,50 Euro), für die Shoppingkarte Silber 3,00 Euro (bisher 2,00 Euro) und für die Reisekarte Gold 7,00 Euro (bisher 6,50 Euro) – jeweils im Monat.
„Wie jeder andere Kaufmann überprüfen wir regelmäßig unsere Leistungen und Preise und passen diese bei Bedarf an“, begründet Pressesprecher Holger Kleine die Preiserhöhung: „Unsere letzten Preisanpassungen erfolgten vor vier Jahren (Privatgiro) beziehungsweise sechs Jahren (Kreditkarten).“ Die Sparkasse HRV habe in den vergangenen Jahren ihre Leistungen rund um das Girokonto und den Zahlungsverkehr erweitert. Hinzugekommen seien etwa der Ausbau kontaktloser Zahlungsmöglichkeiten (ApplePay), der eSafe zur sicheren Verwahrung digitaler Dokumente im Online-Banking-Portal, das Angebot von InstantPayment („Echtzeitüberweisung“) sowie Investitionen in den generellen Ausbau der Sicherheit des elektronischen Zahlungsverkehrs. Stiftung Warentest hat die Sparkassen-App als beste Multibanking-App mit dem besten Datenschutz bewertet.
Darüber hinaus sei die Sparkasse Hilden-Ratingen-Velbert das Kreditinstitut in Hilden, Ratingen und Velbert mit den meisten Filialen und Beraterinnen und Beratern – persönlich in der Filiale, aber auch persönlich telefonisch und digital über unser KundenServiceCenter. „Mit unseren Preisen für Privatgirokonten und Kreditkarten liegen wir absolut im Markt und bieten ein faires Preis- und Leistungsverzeichnis“, betont Vorstandssprecher Holger Kleine.
Für ein Girokonto inklusive Girocard und Onlinebuchungen sollte niemand mehr als 5 Euro im Monat oder 60 Euro im Jahr bezahlen, sagt die Stiftung Warentest. Dieser Preis sei akzeptabel, wenn die Bank dafür Buchungen abwickelt, Geldautomaten bereitstellt und Beratung sowie sichere Technik fürs Onlinebanking anbietet. Diese Grenze könnten auch Banken mit Filialen unterbieten. Wer mehr für ein Girokonto zahlt, sollte einen Wechsel zu einem günstigen Girokonto in Betracht ziehen, so die Verbraucherschützer.
Am 25. Januar hat die Sparkasse Hilden-Ratingen-Velbert rund 200.000 Mailings – digital und per Brief – an ihre Privatkunden verschickt und um aktive Zustimmung zu ihren Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) und Konditionen gebeten. Manches Unternehmen wolle aber nicht nur die Zustimmung für die Zukunft, sondern auch die Genehmigung für die Vergangenheit, beobachtet die Stiftung Warentest. „Kunden der Sparkasse Hilden-Ratingen-Velbert stimmen nur der aktuellen Erhöhung zu“, betont Holger Kleine. Bei anderen Banken sollen Kunden Änderungen der Geschäftsbedingungen nachträglich zustimmen und so auf ihre Rechte verzichten. Das könnten Banken und Sparkassen aber nicht verlangen, sagen die Verbraucherschützer.
Bank- und Sparkassenkunden müssten nur Gebühren zahlen, die bei Kontoeröffnung oder dem letzten Wechsel des Kontomodells galten. Auf Erhöhungen entfallende Zahlungen innerhalb der letzten zehn Jahre seien zu erstatten. Das ergebe sich aus dem Urteil des Bundesgerichtshofes. Doch fast alle Banken und Sparkassen verweigerten das ganz oder teilweise oder spielten zumindest auf Zeit, hieß es. Deshalb habe der Verbraucherzentrale Bundesverband Musterklagen gegen die Berliner Sparkasse sowie die Sparkasse KölnBonn erhoben, um die Geldinstitute zu zwingen, die Forderungen der Kunden zu erfüllen.