Hilden Sparen am Bürger-Service

Düsseldorf · Nach der Kreisumlage sind die Personalkosten der zweitgrößte Posten im Haushalt der Stadt. Weitere Einsparungen dort seien nur durch Leistungsverzicht zu haben, betont Personaldezernent Norbert Danscheidt.

An Lohn- und Gehaltskosten für das städtische Personal sind im Haushaltsplan-Entwurf 29,6 Millionen Euro vorgesehen. Das sind rund 400 000 Euro weniger als im vergangenen Jahr. Trotz einiger Neueinstellungen, etwa für die Offene Ganztagsschule oder die Feuerwehr, seien in diesem Jahr erstmals unterm Strich zwei Stellen abgebaut worden, rechnet Personaldezernent Norbert Danscheidt vor. Das ergebe eine Einsparung von rund 80 000 Euro. 300 000 Euro spare die Kommune beim reduzierten Weihnachtsgeld. Der Tarifvertrag gelte bis Ende dieses Jahres.

Ämter zusammengelegt

Die Verwaltung muss sparen. Darin sind sich alle Fraktionen im Rat einig. Nur wo? Das 2001 beschlossene Personalentwicklungskonzept sah vor, 30 Stellen in der Inneren Verwaltung zu streichen. Das sei auch erreicht worden, betont Danscheidt: "Aber jetzt wird's langsam eng." Praktisch alle Bereich der Verwaltung seien mit Organisations-Untersuchungen durchleuchtet worden. Die Folge: Ämter wurden zusammengelegt. Das Personalamt ging im Hauptamt, die Stadtkasse im Amt für Finanzservice auf. Das größte Amt im Rathaus ist heute das Amt für Schule, Jugend und Sport mit 150 Mitarbeitern, gefolgt vom Bauhof (120 Mitarbeiter). Weitere Zusammenlegungen hält Danscheidt für nicht sinnvoll: "Irgendwann geht der Überblick verloren."

Kann die Stadt Aufgaben an Private übertragen? Die Kommune beschäftige kaum noch eigene Putzkräfte, so Danscheidt. Das machten Firmen mit Niedriglöhnen günstiger. Das sei aber nicht bedingt preiswerter wie die Halle Zur Verlach zeige. Dort wurde der Boden falsch gereinigt. Die Stadt wird wohl auf dem Schaden sitzen bleiben. Die Müllabfuhr erledige der städtische Bauhof günstiger als Dritte, rechnet Danscheidt vor. Die Zusammenarbeit mit anderen Kommunen, etwa bei der EDV, sei schwierig, weil dies den gleichen Standard bei allen Partner voraussetze. Allein im Hildener Rathaus liefen 65 verschiedene EDV-Programme.

Sparen ließe sich natürlich bei Leistung und Service, betont der Personaldezernent. Wenn man die Öffnungszeiten etwa im Bürgerbüro einschränke, brauche man auch weniger Mitarbeiter. Das sei freilich eine politische Entscheidung: "Der Rat entscheidet, wie viel Leistung die Verwaltung erbringen soll und muss dafür auch das notwendige Geld zur Verfügung stellen."

Viel aufgebaut

Die Stadt Hilden habe in den vergangenen Jahren viel Leistung aufgebaut: Offene Ganztagsschule, Betreuung für unter Dreijährige, Sportstätten saniert, Kultur gefördert. Das seien alles wichtige Standortfaktoren, um attraktive Firmen nach Hilden zu holen, weiß Danscheidt, der auch für die Wirtschaftsförderung zuständig ist.

(RP)
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