Bach in Solingen, Haan, Hilden und Benrath Was der Kaiser mit der Itter zu tun hat

Die Itter ist Teil des Stadtwappens und Naherholungsgebiet für die Hildener. Früher aber genoss das Gewässer ein nicht so hohes Ansehen: Der Bach und seine Bewohner litten unter starken Verschmutzungen. Was der Kaiser damit zu tun hat, lesen Sie in unseren sieben Fakten zur Itter.

Was der Kaiser mit der Itter in Solingen, Hilden, Haan und Benrath zu tun hat
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Was der Kaiser mit der Itter zu tun hat

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Foto: Stadtarchiv Hilden

1) Kaiser greift ein Starke Verschmutzungen gehören zur Geschichte des Baches, hat der Haaner Manfred Kohl für sein Buch „Entlang der Itter von der Quelle bis zur Mündung“ recherchiert. Schon um das Jahr 1000 sei die Itterquelle bei Haus Grünewald zur Entsorgung von Gülle missbraucht worden. 200 Jahre später wurde sie als „Heiliger Born“ unterirdisch bis zum Ortsrand von Gräfrath geleitet, weil das allmächtige Kloster Bauland benötigte. Färbereien in Ohligs nutzten im 19. Jahrhundert den Itterbach, um ihr Abwasser zu entsorgen. Daraufhin hagelte es Proteste – ausgerechnet von einer Hildener Färberei, die sauberes Wasser brauchte. Es folgten Beschwerden, Anfragen, Eingaben, Klageandrohungen, Wasseranalysen. Sauberer wurde die Itter aber erst, als die Umweltverschmutzung allerhöchsten Kreisen zu viel wurde. Landesherr Kurfürst Karl Theodor von der Pfalz leitete die Itter um und speiste damit die Wasserspiele und Teiche von Schloss Benrath. Seitdem nahm der Bach einen anderen Lauf: Früher endete er bei dem Dorf Itter in den Rhein, nach dem Bau des barocken Lustschlosses zwischen Benrath und dem Fischerdorf Urdenbach. 1844 beschwerte sich das Hof-Marschall-Amt Berlin bei den Bürgermeistern der Anlieger-Gemeinden. Die Teiche im Schloss Benrath hätten derart zum Himmel gestunken, dass seine Majestät, der Kaiser, im Park nicht habe lustwandeln können. Das zeigte Wirkung. Schon am 1. Oktober 1844 wurde ein „Polizei-Reglement für den Itterbach im Bereich der Bürgermeistereien Hilden und Benrath“ erlassen. Kläranlagen entstanden und die Itter wurde langsam wieder sauber, wenn auch nicht rein.