Haan Sorge um Haaner Holzbrücken

Haan · Die Bachquerungen sind anfällig: Am Gruitener Dorfanger besteht Handlungsbedarf.

 Die Stolperkanten müssen beseitigt, der Belag muss erneuert werden, hat der Gutachter bei der Brücke am Dorfanger in Gruiten festgestellt.

Die Stolperkanten müssen beseitigt, der Belag muss erneuert werden, hat der Gutachter bei der Brücke am Dorfanger in Gruiten festgestellt.

Foto: ola

Hübsch sehen sie aus, sind günstig in der Anschaffung und erfüllen ihre Funktion für Fußgänger und Radfahrer einwandfrei: Holzbrücken, von denen es in Haan und Gruiten insgesamt noch neun gibt. Die Querung im Sandbachtal zwischen Talstraße und Böttingerstraße ist im Juli 2010 abgebrannt und wird nicht ersetzt. Eine neue Überquerung des Sandbachs würde die Stadt rund 100 000 Euro kosten. Dafür ist kein Geld da.

Im Etat für die Pflege aller Haaner Brücken stehen gerade einmal etwas mehr als 10 000 Euro pro Jahr, berichtet Claus Hippel, Leiter des Haaner Betriebshofs. Und hier schlagen sich die Holzbrücken, von denen die meisten aus den 1980er-Jahren stammen, dann doch nachteilig nieder. Denn sie benötigen mehr Pflege als Stein- oder Eisenbrücken. "Und in den nächsten zehn Jahren werden wir wohl an allen neun Holzbrücken etwas machen müssen", sagt Hippel. Handlungsbedarf besteht zum Beispiel bei der Bachquerung am Gruitener Dorfanger. "Hier hat der Gutachter in seinem Prüfbericht festgehalten, dass die Böschungen gemacht und Stolperkanten beseitigt werden müssen." Außerdem sei der Belag "mittelfristig", das heißt in den nächsten vier bis fünf Jahren, zu erneuern, so der Betriebshofleiter. Die Kosten stehen noch nicht fest.

Auch um die hölzerne Querung des Thienhausener Baches sei es nicht mehr so gut bestellt. Mittelfristig müsse hier laut Gutachter der Überbau durch eine Neukonstruktion ersetzt werden. Eine Gefahr gehe allerdings von keiner der Brücken aus. Andernfalls müssten sie gesperrt werden.

Insgesamt 38 Brücken gibt es in Haan. Darunter fallen sowohl Fahrzeug- als auch Fußgängerbrücken und drei Tunnel. Diese Über- und Unterquerungen stehen unter regelmäßiger Kontrolle. Alle sechs Jahre überprüft der städtische Betriebshof gemeinsam mit dem Tiefbauamt und externen Gutachtern die Brücken auf Statik und Zustand. Einmal im Jahr gibt es eine einfache Bauwerksprüfung. "Das ist aber nur eine Sichtprüfung", sagt Technischer Beigeordneter Engin Alparslan. "Dann wird Bewuchs entfernt, Stolpersteine werden entfernt, und gegebenenfalls wird das Geländer ausgewechselt", erklärt Claus Hippel.

Bislang musste der Betriebshof erst einmal eine Überquerung schließen. Die Holzbrücke über dem Haaner Bach an der Kampstraße war so marode, dass das Geländer nicht standhielt.

Um die Itterbrücke zwischen Schloss Caspersbroich und der Brucher Mühle muss sich die Stadt Haan dagegen keine Gedanken mehr machen. Das marode Bauwerk auf der Stadtgrenze zwischen Solingen und Hilden, das zuletzt nur noch als Behelfskonstruktion für Fußgänger und Radfahrer freigegeben war, wird vom Zweckverband Erholungsgebiet Ittertal durch einen Neubau aus Aluminium ersetzt. 65 000 Euro sind dafür veranschlagt, das Land NRW zahlt die Hälfte. "Der Abriss der alten Brücke ist in Auftrag gegeben. Im Januar soll die neue Brücke fertig sein", sagt Hildens Bürgermeister Horst Thiele, der zugleich Vorsteher des Zweckverbandes ist.

(RP/rl)
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