Hilden/Haan Zur Sonnenfinsternis - nur mit Brille

Hilden/Haan · Die Bezirks-regierung hat in einem Rund-schreiben vor den Gefahren der Sonnenfinsternis gewarnt. So bereiten Schulen sich auf das Ereignis vor.

 Die Erich-Kästner-Schule Langenfeld bereitet die Schüler auf die Sonnenfinsternis vor. Sie hat Schutzbrillen angeschafft.

Die Erich-Kästner-Schule Langenfeld bereitet die Schüler auf die Sonnenfinsternis vor. Sie hat Schutzbrillen angeschafft.

Foto: RALPH MATZERATH

Eine Sonnenfinsternis ist ein Naturschauspiel, das für die Betrachter nicht ohne Risiko ist. In einem umfangreichen Schreiben der Bezirksregierung warnt die Bezirksregierung: "Ein Blick in die Sonne kann die Netzhaut in kürzester Zeit so schädigen, dass das Sehvermögen bleibend eingeschränkt wird oder sogar vollends verloren geht." Die Hildener Grundschulen nehmen diese Warnungen sehr ernst und informieren erst einmal die Eltern per Elternbrief darüber, was alles passieren kann, wenn die Kinder keine professionelle Schutzbrillen haben oder aber die falschen wie rauchgeschwärztes Glas, normale Sonnenbrillen und so weiter.

Gudrun Kamps von der Gemeinschaftsgrundschule Schulstraße ist davon überzeugt, dass sie nur eine Möglichkeit hat, die Gefahren zu vermeiden: "Wir ignorieren die Sonnenfinsternis und alle bleiben drin." Eventuell wird das Ereignis im Unterricht aufgegriffen, mehr aber auch nicht. "Wir können nicht garantieren, dass sich alle Kinder an das Verbot halten und wollen dieses Risiko nicht eingehen. Deshalb müssen die Kinder drinbleiben."

Christiane Gierke, die Leiterin der Grundschule am Elbsee, sieht das genauso: "Der Aufwand, dafür zu sorgen, dass alle Schutzbrillen haben und auch tragen, wäre zu groß. Deshalb wird das bei uns kein Großereignis." Außerdem habe sie gehört, dass das Wetter bewölkt sein soll. Das wäre den Hildener Grundschulleiterinnen ganz recht. Schließlich wissen sie um die Neugier der Kinder, und im Schreiben der Bezirksregierung wird davor gewarnt, dass schon der Blick durchs offene Fenster auf die Sonnenfinsternis die Augen schädigen könnte. In Haan ist zumindest Annegret Buchart, die Leiterin der Don Bosco Grundschule, mutiger: "Heute ist das Päckchen mit den Schutzbrillen angekommen. 230 Stück haben wir bestellt - für alle Schüler und die Lehrer." Finanziert werden die vom Förderverein und von den Klassen. Geplant sei, "klassenweise auf den Schulhof" zu gehen und das Spektakel zu verfolgen. Und natürlich werde die Sonnenfinsternis auch im Unterricht behandelt: "Ich finde es schwieriger, die Kinder drinnen festzuhalten", sagt Buchart. Sie hofft, dass das Wetter mitspielt un es auch etwas zu sehen gibt.

Am Hildener Helmholtz Gymnasium wurden nicht die Eltern, sondern die Pflegschaftsvorsitzenden, die Lehrer und das weitere Schulpersonal über die vielen möglichen Risiken informiert. Heinz Geißler, der stellvertretende Schulleiter, weiß, dass einzelne Klassen Schutzbrillen haben und dass es jedem Klassenlehrer freigestellt ist, ob und was er im Unterricht aus der Sonnenfinsternis macht: "Gerade in den naturwissenschaftlichen Fächern werden sicher Beobachtungen angestellt." Diejenigen Lehrer, die lieber drinnen bleiben wollen, müssen in ihren Klassen darauf achten, dass zum Zeitpunkt der Sonnenfinsternis sich kein Schüler der Gefahr aussetzt, ungeschützt in die Sonne zu gucken. Den Schülern wurde eingeschärft, sich an die Anweisungen der Lehrer zu halten.

An der Erich-Kästner-Schule in Langenfeld bereiten sich Lehrerinnen und Grundschüler auf das Ereignis vor. Mehr als 300 Schutzbrillen sind bestellt worden - damit auch Eltern und Geschwisterkinder eine Brille bekommen können. An anderen Schulen wird das Himmelschauspiel im Internet verfolgt.

(RP)
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