Haan Sonne sorgt für dauerhaften Ertrag

Düsseldorf · Immer mehr Hauseigentümer nutzen ihre Dächer zur Energiegewinnung. In Hilden und Haan gibt es inzwischen rund 200 Photovoltaik-Anlagen. In Haan werden jetzt auch Investoren aktiv und suchen nach potenziellen Plätzen für weitere Module.

Das Thema erneuerbare Energien gewinnt in Haan und Hilden zunehmend an Bedeutung. Privatleute und Firmen nutzen den Energiespender Sonne nicht nur in puncto Klimaschutz, sondern auch unter wirtschaftlichen Aspekten. Der Haaner Dr. Bernd Fröhlich sucht als Investor 400 Quadratmeter große Dachflächen in der Gartenstadt, auf denen Solaranlagen installiert werden können. Er will die Anlagen kaufen und an Gebäudebesitzer verpachten. Sein Ziel: Rund 3000 bis 5000 Quadratmeter Kollektorfläche will Fröhlich verwirklichen. Der Kapitalertrag aus dem Solarkraftwerk auf dem Dach kommt dem Geschäftsmann zugute. "Ich sehe die Investition als Kapitalanlage und Rentensicherung", erklärt der gelernte Chemiker. Auf die Idee brachte Fröhlich ein Newsletter des Amtes für Wirtschaftsförderung. Auch der Stadt Haan habe er seine Dienste angeboten. "Wir müssen aber erst die Statik unserer Gebäude prüfen", so Amtsleiterin Ursula Fleischhauer. An der Statik scheiterte kürzlich auch das Geschäft mit einem Unternehmen, das sich bei Fröhlich gemeldet hatte.

Der Gruitener Landwirt Norbert Imbusch erntet seit fünf Jahren ganzjährig – Sonnenstrom. Denn 2004 rüstete er ein 300 Quadratmeter großes Scheunendach an der Vohwinkeler Straße mit Solarmodulen aus. Er kann die Wirtschaftlichkeit bestätigten, die heute noch viel früher eintritt. "Für ein Solarmodul habe ich damals noch 4100 Euro gezahlt", erzählt Imbusch. Heute liegt der Preis zwischen 2600 und 3000 Euro. Für 54,4 Cent pro Kilowattstunde (kWh) verkauft der Landwirt die gewonnene Energie an den Stromversorger RWE. Die "Einspeisevergütung" wird durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) festgelegt, das 2009 novelliert wurde. Sie liegt jetzt für Aufdachanlagen mit 30 Kilowatt noch bei 43,01 Cent/kWh.

"Wer heute über ein geeignetes Dach verfügt ist gut beraten, die Anlage zu bauen", motivieren auch Michael Marquardt und Jörg Schreiber, Geschäftsführer der Firma Clear Energy (CE) in Haan. "Man kann sogar eine Dachsanierung darüber finanzieren", rät Schreiber. Die CE NRW GmbH mit bundesweit sechs Standorten versteht sich als Wegbereiter von der Beratung bis zur Montage schlüsselfertiger Systeme bei erneuerbaren Energien. Kostet eine Anlage etwa 4000 Euro pro Kilowatt peak (kWp), liegt die Rendite laut Experten bei einer Nutzungsdauer von 20 Jahren bei 5,1 Prozent.

Die Verbraucherzentrale hat ein breites Beratungsangebot rund um das Thema Photovoltaik geschnürt.

(RP)
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