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Hilden So schick können Sozialwohnungen sein

Hilden · Die städtische Wohnungsbaugesellschaft WGH setzt am Feuerwehrhaus architektonisch Maßstäbe.

 Grundsteinlegung mit Bürgermeisterin Birgit Alkenings, Jürgen Scholz (2.v.r.) und den Architekten Henn (l.) und Pagel (M.).

Grundsteinlegung mit Bürgermeisterin Birgit Alkenings, Jürgen Scholz (2.v.r.) und den Architekten Henn (l.) und Pagel (M.).

Foto: ola

Sozialwohnungen: Das klingt nach wenig einladenden Einfachwohnungen, lieblos übereinandergestapelt. Die beiden Hildener Architekten Thomas Pagel und Marcus Henn führen vor, dass man öffentlich geförderte Wohnungen auch mit architektonischem Anspruch realisieren kann. Sie haben ein Haus mit sieben Wohnungen für die städtische Wohnungsbaugesellschaft WGH auf dem Grundstück Am Feuerwehrhaus 2/Ecke Kirchhofstraße geplant. Gestern war die Grundsteinlegung. Das sollen Sozialwohnungen sein?, fragt sich jeder, der die Visualisierung gesehen hat. Das Gebäude ist ein Hingucker.

 So soll der Neubau der städtischen Wohnungsbaugesellschaft Hilden mit öffentlich geförderten Wohnungen an der Ecke Kirchhofstraße (r.), Am Feuerwehrhaus (l.) aussehen

So soll der Neubau der städtischen Wohnungsbaugesellschaft Hilden mit öffentlich geförderten Wohnungen an der Ecke Kirchhofstraße (r.), Am Feuerwehrhaus (l.) aussehen

Foto: Architekten pagelhenn

Pagel und Henn haben die sieben rollstuhlgerechten Wohnungen (drei Ein-, drei Vier- und eine Zweizimmerwohnung) um einen ruhigen und besonnten Innenhof gruppiert, auf den sich alle Wohnungen mit Loggien orientieren. Der Ziegelbau hält den Straßenlärm ab. "Das Gebäude ist als monolithischer Putzbau geplant, ganz im Sinne der traditionellen europäischen Stadt", erläutern Pagel und Henn. "Gleichzeitg werden die Anforderugen an ein kfw-70 Haus erfüllt und damit energetisch hohe Standards umgesetzt." Gas- und Solartherme, moderne Wärmedämmung, kontrollierte Belüftung und Dreifachverglasung sorgen für niedrige Energiekosten. "Wir wollten die Nebenkosten für die Sozialmieter niedrig halten", sagt WGH-Aufsichtsratsvorsitzender Jürgen Scholz (SPD). Der Beschluss, einen Aufzug einzubauen, sei ein "Kompromiss". Er erhöht die Nebenkosten um 40 Euro im Monat. Dafür sind alle Wohnungen rollstuhlgerecht. Ende 2015/Anfang 2016 sollen die ersten Mieter einziehen, die Stadt hat das Belegungsrecht. Die Kaltmiete darf anfangs maximal 5,75 Euro betragen. Das Projekt (fast 1,5 Millionen Euro) wird über öffentliche Mittel und Darlehen der Kreditanstalt für Wiederaufbau für energieeffizientes Bauen finanziert. Das Grundstück hatte die Stadt ihrem Tochterunternehmen übertragen. Sonst könnte die WGH keine Sozialwohnungen bauen. Die Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum ist in Hilden sehr groß, berichtet Bürgermeisterin Birgit Alkenings. 240 Parteien seien wohnungsuchend gemeldet. Die Zahl der Wohnberechtigungsscheine habe sich gegenüber 2013 um 20 Prozent erhöht. Auch auf dem gegenüberliegenden Grundstück Kirchhofstraße 28 will die WGH bauen: acht Sozialwohnungen für Familien mit Kindern. Doch es geht nicht voran. Bereits im Juli 2014 sollte abgerissen werden. Erst wollten die Bewohner nicht ausziehen, jetzt machen Nachbarn Probleme. "Die Abrissgenehmigung liegt vor", bestätigt Müller auf Nachfrage. Die Verzögerung koste die WGH nicht nur Zeit, sondern auch Geld, weil die Baukosten steigen.

(RP)
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