Kreis Mettmann So lässt es sich mit der Hitze leben

Kreis Mettmann · Ärzte und Veterinäre geben Tipps: Menschen und Tiere sollten die pralle Sonne meiden und viel Wasser trinken.

 Petra Zapf findet mit Hund Tommy einen Schattenplatz im Poensgen Park in Ratingen.

Petra Zapf findet mit Hund Tommy einen Schattenplatz im Poensgen Park in Ratingen.

Foto: achim blazy

Auch wenn bislang noch keine akuten Kreislaufkollapsfälle im Evangelischen Krankenhaus Mettmann (EVK) aufgenommen worden sind, appelliert Wolfgang Schulz, Chefarzt der Inneren Abteilung am EVK, besonders an ältere Menschen, viel zu trinken. Senioren haben oft Austrocknungssymptome. "Sie verfügen im Alter nicht mehr über das normale Durstgefühl. Sie trinken zu wenig, werden schläfrig. Die Zunge ist trocken, die Hautfalten ledern", sagt Schulz. Der Mediziner warnt vor zu langen Aufenthalten in der prallen Sonne. "Das kann zu einer Irritation der Hirnhaut und des Hirngewebes und zu einer Entzündungsreaktion führen, die in schweren Fällen in ein Hirnödem übergehen kann."

 Den Kampf gegen die Hitze führen mit dem Rasensprenger Felipe (vier Jahre) und Hann (zwei Jahre). Im Hintergrund schauen Ute Luisa Böllinger mit Kira (halbes Jahr) zu.

Den Kampf gegen die Hitze führen mit dem Rasensprenger Felipe (vier Jahre) und Hann (zwei Jahre). Im Hintergrund schauen Ute Luisa Böllinger mit Kira (halbes Jahr) zu.

Foto: O. Staschik

Schulz empfiehlt: Nicht zu lange in der Sonne aufhalten, eine Kopfbedeckung und leichte Kleidung tragen, bis zu vier Liter Flüssigkeit trinken – auch wenn kein Durstgefühl vorhanden ist. Schwimmen, so der Mediziner, kühlt ab. Allerdings sollte man nicht mit vollem Magen ins Wasser springen. Sport in der Halle sei in Ordnung. Laufen oder Radfahren möglichst in den Abendstunden und dann nur mit leichter oder mittlerer Belastung. Außerdem solle man sich leicht ernähren. "Viele Salate und eben mediterrane Kost." Kaltschalen aus Obst und Früchtetees seien ebenfalls zu empfehlen. Alkohol, so Schulz, sollte man in diesen heißen Tagen gänzlich meiden.

Auch Vierbeiner haben mit der Hitze zu kämpfen. Ansgar Waldmann, Tierarzt an der Tierklinik Neandertal, rät, mit Hunden möglichst morgens oder abends spazieren zu gehen und die pralle Sonne zu meiden. Die Tiere sollten nicht im Auto gelassen werden und immer viel zu trinken haben. Hunde sollten drinnen bleiben, was sie von sich aus eigentlich auch täten. Wer dem Tier draußen Abkühlung verschaffen will, könne den Gartenschlauch oder auch den Eimer Wasser einsetzen. Ein nasses Handtuch, das früher übergelegt wurde, staue die Hitze noch mehr. Wenn Tiere Trinkwasser verschmähen, hilft ein kleiner Trick: Das Trockenfutter kann mit Wasser versetzt oder dem Wasser ein Schuss Gemüsebrühe hinzugefügt werden. "Dann schmeckt es nach etwas", erklärt Waldmann. Bei Katzen verwende man etwas Milch.

(RP)
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