Hilden So gut schwimmen die Schüler in Hilden

Hilden · 90 Prozent der Viertklässler können schwimmen. Bundesweit sind es laut DLRG nur 59 Prozent.

 Maya und Catharina können sogar schon tauchen. Andere in ihrem Alter sind noch nicht so weit.

Maya und Catharina können sogar schon tauchen. Andere in ihrem Alter sind noch nicht so weit.

Foto: crei

Gestützt auf eine repräsentative Forsa-Umfrage ließ die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) in der letzten Woche verlauten, dass 59 Prozent der Zehnjährigen in Deutschland keine sicheren Schwimmer seien. "Im Durchschnitt besitzen nur 40 Prozent der Sechs- bis Zehnjährigen ein Jugendschwimmabzeichen", sagt Achim Haan, Vizepräsident der DLRG.

Das Problem kennt Claudia Ledzbor, Leiterin des städtischen Sportbüros: "Grundschülern fehlt oft die frühzeitige Wassergewöhnung", sagt sie. Hier gehörten die Eltern in die Pflicht genommen, denn wenn die Kinder gar keine Erfahrung mit dem nassen Element hätten, würde das den Schwimmunterricht in der Grundschule erschweren. Daher wurde in Hilden bereits vor einigen Jahren reagiert - ab der zweiten oder spätestens dritten Klasse erhalten Grundschüler Schwimmunterricht. In den städtischen Kitas werden Wassergewöhnungskurse angeboten. Folge: 90 Prozent der Viertklässler in Hilden können schwimmen. Eine erste Befragung der Schüler führt die Stadt in den zweiten Klassen durch. "Hier kommen wir auf eine Nichtschwimmer-Quote von 20 bis 25 Prozent", sagt Ledzbor. Das sieht in den dritten Klassen dann schon besser aus. Hier werden Fähigkeiten abgefragt: "Treiben lassen, tauchen, springen und gleiten sind in der Summe wichtig, wenn Notsituationen entstehen", weiß Ledzbor. Nur 10 Prozent der Befragten zeige dann noch Nachholbedarf, was daran liege, "dass die Hildener Schulen gute Arbeit leisten" und die Itterstadt noch ein Schwimmbad (Hildorado, Grünstraße 2) habe, dessen Betreiber (Stadtwerke Hilden) sehr gut kooperiere. Amtsleiterin Ledzbor appelliert an die Eltern, die Verantwortung nicht abzugeben und mit den Kindern ins Wasser zu gehen. "Und zum Beispiel zu zeigen, dass Wasser im Gesicht nicht wehtut." Insgesamt, sagt sie, scheint die Arbeit bereits Früchte zu tragen, denn die Schwimmfähigkeit habe sich grundsätzlich verbessert.

Im direkten Kontakt mit den Kindern hat Jessica Behne einen anderen Eindruck erhalten. "Es ist schon ein bisschen mehr geworden mit den Nichtschwimmern", sagt die Fachangestellte für Bäderbetriebe im Hildorado. Es seien aber vor allem jüngere Kinder, für die Schwimmflügel verlangt würden. Ältere Nichtschwimmer habe es vermehrt zu Hochzeiten der Flüchtlingskrise im letzten Frühjahr gegeben. Die Badangestellten haben immer einen guten Überblick - wenn ihnen unsichere Kinder oder solche mit Schwimmflügeln im Schwimmerbereich auffallen, fragen sie nach. "Wir informieren uns dann nach den Eltern und machen diese darauf aufmerksam", sagt Behne.

(höv)
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