Sieben Fakten Sieben Gründe, warum Hilden so toll ist

Hilden · Wer in Hilden lebt, macht das in der Regel überaus gerne. Dafür gibt es gute Gründe. Wir haben sieben Fakten zusammengestellt, warum Hilden so toll ist.

Lebensqualität: Der alte Markt ist ein beliebter Treffpunkt.

Foto: Alexandra Rüttgen

Hilden ist lebendig, Hilden ist grün, Hilden ist Heimat. Die meisten Menschen leben gerne in Hilden, viele möchten gerne in der Itterstadt wohnen. Das zeigen die Nachfrage nach Wohnraum und die hohen Preise für Häuser und Wohnungen. Doch was macht Hilden eigentlich aus? Der Antwort auf diese Frage nähern wir uns in sieben Fakten.

1. Vereinsleben

Tausende Menschen tingeln jeden Tag durch die Stadt, um zu ihrem Training, ihrem Vereinsabend, ihrer Vorstandssitzung zu gelangen. Denn der Großteil der Hildener ist in Vereinen und Verbänden organisiert. Kinder kicken auf dem Fußball-Platz, lernen Selbstverteidigung, Erwachsene gehen gemeinsam wandern, treffen sich zur Meditation, bauen Wagen für den Rosenmontagszug oder schießen gemeinsam den Vogel ab. Verein, Verbände und das Ehrenamt machen Hilden erst zu dem, was es ist. Sie bieten eine sinnvolle Beschäftigung an, Menschen können sich bei der Feuerwehr, bei der Nachhilfe, beim Aufräumen oder im Kleingarten selbst verwirklichen, vielleicht auch anderen helfen – in jedem Fall aber Hilden zu einem lebenswerten Ort machen. Denn in der Regel steht nicht nur die alltäglich Vereinsarbeit an, sondern auch Veranstaltungen und Feste, an denen alle Hildener teilnehmen können. Diese Termine sind das Salz in der Suppe.

Hilden liegt an drei Autobahnen, zwei davon treffen sich im Autobahnkreuz.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

2. Zusammenhalt

Fotos aus Hilden: So sah es hier in den 60er-Jahren aus
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So sah Hilden in den 60er-Jahren aus

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Foto: Stadtarchiv Hilden

Sehr eindrucksvoll zeigt sich der Zusammenhalt in Hilden in Krisensituationen. Beispielsweise nach dem Hochwasser Mitte Juli 2021. Damals traten die Hildener Bäche über ihre Ufer, Starkregen sorgte in vielen Teilen Hildens für überschwemmte Häuser, vollgelaufene Keller und hohe Schäden – ganz davon abgesehen, dass viele Flutopfer bis heute bei starkem Niederschlag reflexartig in den Keller laufen, um nachzuschauen, ob schon wieder Wasser eindringt. Die Feuerwehr muss rund 500 Einsätze abarbeiten – neben der hauptamtlichen Wache sind auch alle verfügbaren ehrenamtlichen Kräfte im Einsatz und leisten unglaubliche Arbeit. Aber nicht nur die Einsatzkräfte helfen mit, dem Chaos Herr zu werden. Noch in der Nacht organisieren sich Nachbarn, um anderen zu helfen. Halb Hilden packt beispielsweise mit an, als die Keller am Nove-Mesto-Platz ausgeräumt werden müssen. Spediteure stellen Lkw bereit, Bauunternehmen Radlader. Eine Welle der Hilfsbereitschaft. Auch wenn dieser Zusammenhalt im Alltag leider keine große Rolle mehr spielt, hat die Situation gezeigt, was in Hilden möglich ist (und im kleinen, beispielsweise in der Nachbarschaft oder im Verein oder weiterhin gelebt wird).

Freizeitqualität in Hilden: Das Waldbad trägt eine Menge dazu bei.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

3. Konsens

Charakteristisch für die Hildener Politik ist ein gewisser Konsens. Dem Großteil der kommunalen Akteure liegen nicht Befindlichkeiten oder eigene Interessen, sondern das Wohl der Stadt am Herzen. Klar wird auch mal gestritten, in der Regel aber stimmen sich die Protagonisten schon im Vorfeld ab und passen ihre Anträge dann entsprechend an. Deshalb gibt es in den Ausschüssen nur wenige harte Auseinandersetzungen. Den Großteil der Entscheidungen treffen die Parteien daher auch einstimmig.

Zusammenhalt: Viele Hildener packten nach dem Hochwasser mit an.

Foto: Claus Pommer

4. Grüngürtel

Hilden mag nicht an jedem Ort grün sein. Und viele Menschen kämpfen für den Erhalt der verbliebenen Grünflächen. Das ist auch gut so. Wer jedoch aus der Vogelperspektive, beispielsweise im Internet, auf Hilden schaut, sieht rundherum nur grün (bis auf den schmalen Korridor in Richtung Ohligs). Im Osten grenzt der Stadtwald an die Wohnbebauung, im Süden sind es Heide, Karnap und die Seenlandschaft, im Westen der Garather und Benrather Forst und im Norden der Elbsee und der Hasseler Forst sowie (zwar an der Autobahn) die Giesenheide und der Bereich um den Eselsbach in Unterfeldhaus. Wer Ruhe sucht, wird sie schnell finden.

5. Freizeit

Hilden: Fotos aus den 80er-Jahren
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Fotos aus dem Hilden der 80er-Jahre

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Foto: Stadtarchiv Hilden

Über einen geringen Freizeitwert kann sich Hilden nicht beschweren. Dazu tragen natürlich die unzähligen Vereine und Verbände einen Großteil bei. Sport ist ein großer Freizeitfaktor: Wer gerne läuft oder Rad fährt, findet rund um Hilden die perfekten Bedingungen. Der gleichnamige Rundkurs führt den Läufer oder den Radler beispielsweise knapp 28 Kilometer um die Itterstadt. Wer sich fit halten möchte, kann das aber auch in den Fitness-Studios der Stadt machen, teilweise sogar 24 Stunden lang. In Hilden gibt es zudem viele Einrichtungen für Kinder, beispielsweise der Abenteuerspielplatz, das Trampolino, Minigolf und natürlich die beiden Schwimmbäder – wobei vieles davon auch von Erwachsenen genutzt werden kann. Dazu gehört auch die Kletterhalle am Bahnhof. Wer gerne bummeln geht, wird in der Hildener Innenstadt nicht enttäuscht: Kaum Leerstand, ein breites Angebot mit leichtem Schwerpunkt auf Mode, ein spannendes kulinarisches Angebot und dann auch noch der alte Markt, der vor allem an sonnigen Tagen ein echter Magnet ist und Menschen aus der ganzen Region nach Hilden zieht. Hilden hat außerdem noch ein eigenes Kino und eine hervorragende Bibliothek. Zu diesen festen Größen gesellen sich noch unzählige Veranstaltungen – vom Vereinsfest über den Tag der offenen Tür in der Waldkaserne bis hin zu kulturellen Highlights wie die Jazztage oder Ausstellungen im Kunstraum Gewerbepark-Süd.

6. Lage

Selbst die Menschen in Nordrhein-Westfalen, die noch nie in Hilden waren, kennen den Namen – denn im Radio erklingt im Rahmen der Stauschau am Ende der Nachrichten regelmäßig das Kreuz Hilden. Was für den Autofahrer ein Fluch, ist für die Bewohner Hildens ein Segen. Denn die Stadt ist hervorragend angebunden, gleich drei Autobahnen (A3, A46, A59) umgeben die Stadt. Die S-Bahn verbindet Hilden direkt mit dem Düsseldorfer Flughafen und damit mit dem Rest der Welt. Diese Ballung von Anschlussmöglichkeiten kommt nicht von ungefähr: Schon im Mittelalter führten drei wichtige Handelsstraßen durch die Itterstadt. Der Mauspfad (von Süden nach Norden), die Strate Coloniensis (von Westen nach Norden) und die Kölnische Straße (von Westen nach Nordosten). Hilden lag schon damals zwischen wichtigen Siedlungen. Und auch heute profitiert die Stadt von der Nähe zu Düsseldorf beziehungsweise zu Solingen, Wuppertal, Leverkusen und sogar Köln. Viele Unternehmen haben sich deswegen in der Itterstadt angesiedelt, was die Wirtschaft ankurbelt.

7. Geschichte

Schon in der Steinzeit soll Hilden ein schönes Fleckchen Erde gewesen sein. So schön, dass sich damals die ersten Menschen hier niedergelassen haben. Die erste urkundliche Erwähnung geht auf das Jahr 985 zurück. Seitdem wächst die Stadt immer weiter. Die Industrialisierung gibt der Entwicklung einen großen Schub, 1861 wird Hilden zur Stadt erhoben. Nach dem Ersten Weltkrieg leben rund 20.000 Einwohner in Hilden. Es liegt aber auch ein Schatten auf Hildens Geschichte: Die Nationalsozialisten wüten in Hilden, bringen viele Menschen um, drängen sie in den Tod. Sieben Menschen sterben alleine in Folge der Reichspogromnacht. Nach dem Zweiten Weltkrieg gehört Hilden zur britischen Zone, in der Waldkaserne ziehen Einheiten der britischen Rheinarmee ein. Es gibt zwischenzeitlich Ideen, Hilden zu einer 100.000-Einwohner-Stadt auszubauen (unter anderem Bebauung Karnap, Satellitenstadt im Bereich Elbsee mit 50-stöckigen Hochhäusern und 30.000 Einwohnern). Heute leben knapp 56.000 Menschen in Hilden. Und die meisten finden es toll. Tobias Dupke