Haan Sicherheitskonzept für Kirmes hat sich bewährt

Haan · Die Entscheidung, die Haaner Kirmes am Montag wegen Sturms vorübergehend zu schließen, war offensichtlich dramatischer als bislang bekannt. "Ab 11 Uhr, als die ersten Unwetterwarnungen kamen, haben wir mit einem Krisenstab von acht bis zehn Leuten stündlich getagt, die verschiedenen Wettervorhersagen abgeglichen und überlegt, ob wir den Kirmesbetrieb weiter aufrecht erhalten können", berichtete Bürgermeister Knut vom Bovert am Donnerstag.

 Die Schausteller mussten während des Betriebsstopps bei ihren geschlossenen Ständen bleiben.

Die Schausteller mussten während des Betriebsstopps bei ihren geschlossenen Ständen bleiben.

Foto: Tinter

Dabei habe man in ständigem Kontakt zum Wetteramt in Essen gestanden, auch die Schausteller seien stets mit einbezogen worden. Alles in gewollter Stille, um keine Panik zu verbreiten und den Kirmesbetrieb nicht zu beeinträchtigen.

Als dann gegen 15 Uhr Windstärken von zehn und elf angekündigt wurden, habe man sich entschieden, die Karussells und Buden dicht zu machen. "Aus den Nachbarstädten hatten wir ja gehört, was der Sturm dort anrichtete", erklärte vom Bovert. "Da konnten wir nicht riskieren, die Kirmesbesucher in Gefahr zu bringen."

Das sei zugleich der Zeitpunkt gewesen, als das vor zwei Jahren — unter anderem mit den Schaustellern — entwickelte Sicherheitskonzept zum Tragen gekommen sei. "Es hat sich bewährt. Eine halbe Stunde, nachdem wir die Entscheidung getroffen hatten, war der Platz geschlossen." Zwischen etwa 17 und 19 Uhr musste der Trubel ruhen. Der Bürgermeister ist stolz, dass alles so reibungslos gelaufen ist. "Denn ein Konzept in der Theorie zu erstellen, ist das eine, es in der Praxis umzusetzen, das andere."

Doch es sei — dank der Professionalität von Ordnungsamt und Feuerwehr — gut gelungen. "Die Feuerwehr hat uns unterstützt und sich mit zehn Leuten für einen eventuellen Notfall bereitgehalten." Auch die Schausteller hätten vorbildlich gehandelt. "Wir haben uns danach schriftlich bei ihnen bedankt." Die Bevölkerung habe Verständnis gezeigt. "Einige hatten zwar wohl gedacht, dass sie weiterhin mit einem Bier an einem Stand stehen könnten, aber das war wegen der starken Böen nicht möglich."

Vom Bovert hofft nun, dass die nächste Haaner Kirmes nicht ganz so aufregend wird. "Natürlich hätten wir uns alle gewünscht, dass wir die zweistündige Betriebseinstellung und die ganzen Vorbereitungen davor nicht hätten erleben müssen. Es war schließlich das erste Mal, seitdem die Stadt die Kirmes organisiert, dass sie geschlossen werden musste." Dafür habe es auch ein Lob von der Polizei gegeben, dass alles so gut abgelaufen sei.

(RP/ac)
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