HILDEN Anleitung zum Älterwerden in Stadthalle

Hilden · Freizeitangebote und Prävention stehen bei der Seniorenmesse „Älter werden in Hilden“ in der Stadthalle bei den Besuchern im Fokus. Mehrere Hundert Menschen informieren sich über Arbeit und Angebote der rund 30 Aussteller.

 Auch das Aktionsbündnis Seniorensicherheit (hier ein Archivfoto) berät in der Stadthalle.

Auch das Aktionsbündnis Seniorensicherheit (hier ein Archivfoto) berät in der Stadthalle.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Vom Tanzen zu lateinamerikanischer Musik beim Zumba über die Arbeit der Nachbarschaftshilfe bis hin zum pflegegerechten Wohnen – bei der Seniorenmesse in Hilden ist am vergangenen Samstag alles dabei. Von 10 bis 16 Uhr präsentieren mehr als 25 Aussteller ihre Arbeit und ihr Angebot in der Stadthalle. Mehrere Hundert Hildener schauen vorbei und informieren sich über Freizeitmöglichkeiten, Notfallboxen, die modernsten Hörgeräte und Unfallprävention. Ein spannendes Komplettpaket zum Thema „Älter werden in Hilden“, wie die alle zwei Jahre stattfindende Seniorenmesse offiziell heißt.

Das Angebot überrascht viele Besucher. So stellt das Tanzzentrum Graf beispielsweise seine Kurse für ältere Menschen vor. „Wir bieten unter anderem Zumba Gold für Senioren an, dort wird dann nicht nur zu spanischer Musik, sondern auch zu Hits von Abba getanzt“, erzählt Tanzlehrerin Lesley-Ann Graf. Getanzt werde in einem dem Alter angepassten Tempo, das Beisammensein stehe im Vordergrund. „Die Menschen sind vielleicht Zuhause alleine, und dann kommen sie auf die Tanzfläche und blühen auf,“ sagt Graf begeistert.

Neben den Freizeitangeboten für Senioren werden aber auch Themen wie die Sterbebegleitung durch die Hospizbewegung, die Bestattungsregelung oder die Sicherheit im Alltag auf der Messe angesprochen. Um die Sicherheit sorgt sich beispielsweise das Aktionsbündnis Seniorensicherheit (ASS), das im gesamten Kreis Mettmann tätig ist und mit der Direktion der Polizei im Bereich Verkehr und Kriminalität zusammenarbeitet. ASS besteht aus älteren ehrenamtlichen Helfern, die ihrer Generation näher bringen, wie man sicher im Verkehr und vor Kriminalität ist. Hauptkommissar Udo Wilke (59), Direktor für Kriminalität in Hilden, will Senioren aufklären und stärken, damit sie selbstbewusster handeln. Strategien wie den Enkeltrick, bei dem sich die Täter als Enkelkinder ausgeben um an Geld heranzukommen, thematisiert Wilke nicht nur in seinen Vorträgen in Begegnungsstätten, sondern auch am Samstagnachmittag in der Stadthalle.

Dass Senioren zu Personen aus ihrer Altersgruppe offener sind, merkt auch Ingeborg Plümacher. Sie ist als ehrenamtliches Mitglied bei ASS seit der ersten Stunde dabei und hat schon so einiges miterlebt. „Die meisten schämen sich, wenn bei ihnen eingebrochen wurde. Und ich höre oft: ,Meine Kinder sollen das nicht wissen.’ Die Leute sollten sich aber ruhig mit ihren Kindern unterhalten und sagen, was sie belastet, und die Kinder sollen auch versuchen, mit ihren Eltern ins Gespräch zu kommen“, so Plümacher.

Neben der Kriminalität ist auch die Sicherheit im Verkehr auf der Messe ein großes Thema. Hauptkommissar Jörg Marsall (57), Direktor für Verkehrsunfallprävention und Opferschutz, möchte Senioren stark machen und ihnen Alternativen zum Auto aufzeigen. Sein Rat: „Es ist wichtig, frühzeitig über Alternativen nachzudenken. Ein unsicherer Fahrer ist nicht nur eine Gefahr für sich selber, sondern auch für andere. Doch wann der Zeitpunkt ist, aufzuhören, kann nur jeder für sich selber entscheiden.“ Den Senioren, die zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs sind, rät Marsall, im Straßenverkehr aufmerksam zu sein und sich nicht auf andere Verkehrsteilnehmer zu verlassen.

Die Nachfrage nach diesen Themen ist bei den Senioren am Samstag groß. Die Besucher interessiert aber auch etwas Neues, das es erst seit kurzem in Hilden gibt: die Notfallboxen. Das sind kleine Plastikboxen, die Informationen über die Person enthalten, die für Sanitäter im Ernstfall relevant sind. Diese Box wird im Kühlschrank verstaut.  Der Hinweis, wo sich die Box befindet, klebt sichtbar an der Tür. Diese Boxen sind eine Idee vom Lions Club.

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