Hilden Senioren Internet Café fährt wieder Computer hoch

Hilden · Die Freiwilligen geben Ältern Hilfestellung in Sachen Computer und Bedienung. Und sie beraten auch kostenfrei vor dem Kauf von Laptop oder Smartphone.

 Ehrenamtler erklären Internet, Smartphone und Soziale Netzwerke in Ruhe so, dass Ältere das auch verstehen.  Foto: teph

Ehrenamtler erklären Internet, Smartphone und Soziale Netzwerke in Ruhe so, dass Ältere das auch verstehen. Foto: teph

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Während der Beschränkungen durch die Corona-Pandemie wurde es offenkundig: Wenn das Leben vermehrt digital stattfindet, bleiben viele Menschen von der Daten-Autobahn abgeschnitten. Das mussten auch ältere Menschen erfahren, für die ein Kauf im Internet bislang ebenso Neuland war wie aktuell die Einrichtung des QR-Codes für verabreichte Corona-Impfungen. Wichtige Hilfestellung in Sachen Computer-Bedienung leistet seit 2002 das Senioren Internet Café in Hilden, dessen Räume im Matthias-Claudius-Haus der Diakonie am Martin-Luther-Weg 1 untergebracht sind. Nach der Corona bedingten Schließung im November des vergangenen Jahres, werden im S.I.C. am 5. Juli 2021 um 14 Uhr die Computer samt Zubehör wie Drucker und Scanner wieder hochgefahren.

An zwei Tagen in der Woche, montags von 14 bis 17 Uhr sowie donnerstags von 10 bis 12 Uhr, geben kompetente, ehrenamtlich tätige Betreuer ihr Computerwissen wieder gern weiter und helfen bei unterschiedlichen Problemen mit PC, Laptop, Notebook, Tablet oder Smartphone.

Heidi Thöring, seit Februar Leiterin des Diakonie-Nachbarschaftszentrums Haus im Süden, war die einzige, die zwischenzeitlich vom Knowhow der Computerspezis profitieren konnte. „Ich setze da auf Kooperation, denn ich bin froh, wenn bei Computerproblemen Hilfe in der Nähe ist“, sagt Thöring. Früher war auch das Surfen im Internet gefragter, doch nun reichen drei PCs. „Jetzt ist es mehr so, dass die Leute ihre Geräte mitbringen und hier andocken, und wir sehen dann, wo die Probleme sind“, erklärt Fred Monheimius. Er betont, dass das S.I.C. auch schon vor dem Kauf von Laptop oder Smartphone berate kann. „Man glaubt gar nicht, wie häufig beispielsweise älteren, unerfahreneren Menschen Smartphones verkauft werden, die komplett an deren Bedürfnissen vorbeigehen“, kritisiert Monheimius, der seit seiner Bundeswehrausbildung als Funker alle elektronischen Entwicklungen professionell begleitet hat. „Hier funktioniert aber alles nach dem Prinzip Hilfe zur Selbsthilfe“, sagt Wolfgang Kohfeld und beschreibt damit den Unterschied zum Enkel, der mal schnell alles einrichtet, es aber nicht schafft, die Vorgänge so verständlich darzustellen, dass sie wirklich werden. Dazu gehört maßgeblich eine gewisse Ruhe. „Denn schnell wird einfach über das Touchscreen eines Smartphone gewischt. Und wenn das Erwartete nicht passiert, kommt schnell Nervosität auf“, weiß Monheimius aus Erfahrung.

Die Spezialisten vom S.I.C. kommen nicht ins Haus, öffnen auch keine Geräte, um gegebenenfalls Reparaturen oder Modifikationen vorzunehmen. „Aber wir sind da, wenn es etwa nach einem Todesfall darum geht, den Hinterbliebenen bei der Kündigung von online geschlossenen Verträgen, der Wiederherstellung eines Zugangs mittels Passwort oder der Löschung von Accounts auf Social Media-Plattformen zu helfen. Aber auch das Team braucht Hilfe, denn es sucht dringend Nachwuchs. „Wir würden uns freuen, wenn jemand mit der notwendigen Fachkenntnis bereit wäre, unser Hilfsangebot zu unterstützen“, sagt Klaus Basan. Bei Interesse am S.I.C.-Service empfiehlt sich eine telefonische Anmeldung während der Öffnungszeiten unter der Tel.-Nr. 02103 3957526. Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.sic-hilden.de oder www.diakonie-kreis-mettmann.de.   

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