Hilden Sekundarschule wird erst 2018 fertig

Hilden · Die Sanierung dauert ein Jahr länger als geplant. Der Kostenrahmen (10,4 Millionen) kann trotzdem eingehalten werden.

 Schulleiterin Sabine Klein-Mach (l.) zeigt den Mitglieder des Schulausschusses die neue Mensa.

Schulleiterin Sabine Klein-Mach (l.) zeigt den Mitglieder des Schulausschusses die neue Mensa.

Foto: Olaf Staschik

Die Attraktivität der Sekundarschule lässt offenbar deutlich nach. 2013 wurden beim Landesschulministerium noch 53 Anträge für diese neue Schulform gestellt. 2017 noch genau einer. In Hilden ist die Sekundarschule jedoch ein Erfolg. 2013 ging die "kleine Gesamtschule" (ohne Oberstufe) an den Start. Die Leiter aller weiterführenden Schulen, auch der Ersatzschulen, hatten sich für ihre Einrichtung ausgesprochen. Auch viele Eltern waren dafür (396 von 871 Befragten). Inzwischen hat die Marie-Colinet-Sekundarschule 395 Schüler aufgenommen. Im vergangenen Jahr schloss Hildens letzte Hauptschule. Die letzte städtische Wilhelm-Fabry-Realschule läuft aus.

Dass die Sekundarschule in Hilden so gut angenommen wird, hat auch damit zu tun, dass die Stadt viel Geld in die Hand genommen hat, um für moderne Räume zu sorgen. Die Marie-Colinet-Schule ist in einem Nebengebäude der Wilhelm-Fabry-Schule untergebracht. Der eigentliche Umbau in eine Sekundarschule schlägt mit 245.000 Euro zu Buche. Das Gebäude musste nach 50 Jahren von Grund auf saniert werden. Die Bausubstanz war jedoch noch in einem relativ guten Zustand, stellte der Architekt fest. Die Fenster wurden ausgetauscht, die Fassade gedämmt. Das Hauptgebäude erhielt einen Aufzug, damit Rollstuhlfahrer barrierefrei alle Stockwerke erreichen können. Ein zugewachsener Innenhof wurde überdacht und in eine Mensa mit 130 Plätzen umfunktioniert. Im Innenhof wurde auf Wunsch der Schule ein Kunststoffspielfeld (Kosten: 30.000 Euro) angelegt. "Ein Mehrwert für die Pause", ist Schulleiterin Sabine Klein-Mach überzeugt. Die 40 Jahre alten Außenanlagen müssen ebenfalls hergerichtet werden. Kosten: rund 800.000 Euro. Geheizt wird mit Erdwärme. Dadurch ließen sich die gesetzlichen Vorgaben wirtschaftlicher einhalten als mit einer weiteren Verbesserung der Wärmedämmung der Gebäudehülle. Auf dem Dach wird mit Photovoltaik-Anlagen Strom erzeugt und ins Netz eingespeist. Damit lässt sich ein Teil des Stroms erzeugen, der für die Wärmepumpe verbraucht wird. Das Regenwasser versickert auf dem Gelände.

Eigentlich sollte die Sanierung in diesem Jahr abgeschlossen sein. "Wir werden noch ein Jahr länger benötigen einschließlich der Sommerferien 2018", sagt Ralf Scheib, Leiter des städtischen Gebäudemanagements. Wie so häufig bei Großprojekten habe es Überraschungen gegeben: "Unter anderem ist der Bohrer bei der Tiefenbohrung abgebrochen. Da kam eins zum anderen." Die gute Nachricht: Das habe sich aber nicht negativ bei den Kosten bemerkbar gemacht. Scheib: "Wir liegen im Kostenrahmen. Alle Ausschreibungen sind durchgeführt." Die Marie-Colinet-Sekundarschule werde keine Elbphilharmonie, meint der Gebäudemanager mit einem Augenzwinkern. Die Stadt Hilden hat ihre beiden weiterführenden Schulen jetzt an einem Standort im Holterhöfchen konzentriert - und spart dadurch jährlich 535.000 Euro Unterhaltskosten. Das hatte der frühere Schuldezernent Reinhard Gatzke ausgerechnet.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort