Osterbräuche Eierspiele Schummeln ist beim Eierkippen verboten

Hilden · Mettmann Es ist eine Tradition in der Kreisstadt, dass die Heimatvereinigung "Aule Mettmanner" am Ostersonntag ab 11 Uhr vor dem Stadtgeschichtshaus das Eierkippen und einen Eierlauf veranstaltet. Beim Eierkippen erhält jedes Kind ein hartgekochtes Osterei und klopft es mit der spitzen Seite gegen das Ei eines Gegenspielers. "Der Spieler, dessen Ei kaputt geht, hat verloren und muss sein Ei an den Sieger abgeben", erklärt Friedel Liesenkloß, Vorsitzender der Heimatvereinigung. Früher hätten manche versucht, mit einem Stopfei oder einem Ei aus Gips oder Holz zu schummeln. Dies sei jedoch schnell aufgefallen, wenn das Ei nach fünf, sechs Durchläufen immer noch nicht kaputt ging, sagt Liesenkloß. Ihm selbst sei noch nie ein solches Schummel-Ei untergekommen.

 Eierkippen am Mettmanner Pferdebrunnen: Johanna und Basti haben sichtlich Spaß daran. Ihre Empfehlung: nachmachen!

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Foto: Stephan Köhlen

Mettmann Es ist eine Tradition in der Kreisstadt, dass die Heimatvereinigung "Aule Mettmanner" am Ostersonntag ab 11 Uhr vor dem Stadtgeschichtshaus das Eierkippen und einen Eierlauf veranstaltet. Beim Eierkippen erhält jedes Kind ein hartgekochtes Osterei und klopft es mit der spitzen Seite gegen das Ei eines Gegenspielers. "Der Spieler, dessen Ei kaputt geht, hat verloren und muss sein Ei an den Sieger abgeben", erklärt Friedel Liesenkloß, Vorsitzender der Heimatvereinigung.

Früher hätten manche versucht, mit einem Stopfei oder einem Ei aus Gips oder Holz zu schummeln. Dies sei jedoch schnell aufgefallen, wenn das Ei nach fünf, sechs Durchläufen immer noch nicht kaputt ging, sagt Liesenkloß. Ihm selbst sei noch nie ein solches Schummel-Ei untergekommen.

In Mettmann war das Eierkippen früher ein traditionelles Ostervergnügen. Allerdings geriet es in Vergessenheit und wurde von den Aulen Mitte der 1990er Jahre wieder belebt und wird seitdem jährlich am Pferdebrunnen veranstaltet. In Ostfriesland gibt es das verwandte Eierwerfen. Die Eier werden dafür in einen Wollsack verpackt und auf einer hochgewachsenen Wiese in die Luft geworfen. Auch hier gilt: Das zerbrochene Ei ist das Verlierer-Ei.

Eierkippen, Eierticken, Eierpecken, Eierschlagen - unter diesen und anderen Begriffen ist der uralte Brauch in verschiedenen Regionen Deutschlands heute noch lebendig. Im Familienkreis hier und da noch üblich, ist der Brauch in der Öffentlichkeit allerdings vom Aussterben bedroht. In Winningen an der Mosel gibt es ihn noch, in Idstein und in Rengsdorf und auch im bergischen Remscheid. Vielerorts ist er aber bereits verschwunden. Auch in Mettmann war das nicht anders. Bis die "Aule Mettmanner" dem Brauchtum wieder Leben einhauchte. Für die Erwachsenen ist das Eierkippen eine Gelegenheit zum Plausch, den Kindern macht es Spaß.

Ein weiterer Brauch ist der Eierlauf. Ein buntes Osterei wird auf einen Esslöffel gelegt und muss so schnell wie möglich ins Ziel gebracht werden. Varianten sind mit speziellen Hindernissen und Hürden möglich. Wer das Ei vom Löffel hüpfen lässt, verliert. Der Gewinner bekomme ein kleines Geschenk, so Liesenkloß. Auch beim Eierlaufen wird mit manchen Tricks gearbeitet: So mancher sieht nicht recht ein, warum er das Ei auf dem Löffelende nicht ein wenig festhalten darf.

(RP)
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