Abschied in Hilden Frau Springenbergs allerletzter Schultag

Hilden · Neben Tausenden Schülern haben an diesem Freitag auch ihre Lehrer letzten Schultag – Gabriele Springenberg hat sogar ihren allerletzten Schultag. Die Leiterin der Grundschule an der Beethovenstraße geht in den Ruhestand.

 Gabriele Springenberg geht in den Ruhestand. Sie freut sich auf viele Reisen mit ihrem Mann, der bereits zwei Jahre pensioniert ist und Besuche bei ihren Söhnen, die in Hamburg, Berlin und London leben.

Gabriele Springenberg geht in den Ruhestand. Sie freut sich auf viele Reisen mit ihrem Mann, der bereits zwei Jahre pensioniert ist und Besuche bei ihren Söhnen, die in Hamburg, Berlin und London leben.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Wie sehr sie fehlen wird, werden die Schülerinnen und Schüler des Grundschulverbundes Beethovenstraße sowie das Kollegium vermutlich erst nach den Sommerferien mit Beginn des neuen Schuljahrs merken. Am letzten Schultag wird sich nämlich Schulleiterin Gabriele Springenberg, die maßgeblich am erfolgreichen Zusammenschluss der katholischen Adolf-Kolping-Schule und der Adolf-Reichwein-Schule im Hildener Musikantenviertel beteiligt war, in den Ruhestand verabschieden.

„Schon als kleines Mädchen war es mein sehnlichster Wunsch, Kinder zu unterrichten. Und ich habe die Entscheidung, Lehrerin zu werden, tatsächlich nie bereut“, sagt Springenberg, die in Köln geboren wurde, dort ihr Abitur machte und auch studierte. Ihr pädagogisches Talent bewies sie unter anderem auch darin, dass es ihr gelang, kölsch-karnevalistischen Frohsinn im protestantisch-calvinistischen Wuppertal-Barmen zu verbreiten, wo sie an der Albert-Schweitzer-Hauptschule in einem jungen Kollegium ihre erste Stelle angetreten hatte.

„Die Herausforderung, insbesondere Schülern, die es schwerer hatten, notwendiges Wissen zu vermitteln, hat mir immer viel Spaß gemacht, und letztlich auch die positive Resonanz, wenn sich Erfolg eingestellt hatte“, so Springenberg. Sie bedauert noch heute die politische Weichenstellung, die zur Auflösung der Hauptschulen führte.

Bevor sie den Entschluss fasste, sich für eine Grundschule zu bewerben, kannte sie die Adolf-Kolping-Schule bereits aus der Nachbarschaft. Auch hatten ihre drei Söhne die Schule besucht. Als dort eine Stelle frei wurde, nutzte sie die Chance, wenngleich ein wenig Skepsis hinsichtlich der Nähe von privatem Lebensraum und beruflicher Wirkungsstätte vorhanden war. „Anfangs habe ich meinen Mann immer zum Einkaufen geschickt, weil ich keine Lust hatte, angesprochen zu werden, um schulische Probleme zu erörtern. Aber schließlich freute ich mich über freundliche Begrüßungen und empfand die Situation als wenig belastend“, so Springenberg. Nach sechs Jahren als Lehrerin zunächst sie die kommissarische Leitung der Schule.

Schließlich war es das eigene Kollegium sowie der damalige Dezernent Reinhard Gatzke, die sie stetig ermunterten, die Schulleitung der Adolf-Kolping-Grundschule zu übernehmen. Damals stand mit der Planung eines Grundschulverbundes mit der benachbarten Adolf-Reichwein-Gemeinschaftsgrundschule eine große Veränderung an. Mit Isolde Nolting, Leiterin der Adolf-Reichwein-Schule, pflegte Springenberg ein herzliches Verhältnis. Nach Befragung der Elternschaft gab es zunächst eine Kooperationsphase. Sie mündete schließlich 2017 in den Grundschulverbund Beethovenstraße mit einem Kollegium und Gabriele Springenberg als Leiterin. „Diese Zeit stellt sicherlich einen Höhepunkt meiner beruflichen Laufbahn dar“, erklärt Springenberg. Sie schätzt es,  während ihrer Zeit als Lehrerin immer wieder Gelegenheiten genutzt zu haben, über den gewohnten Tellerrand zu blicken.

Das soll auch im Ruhestand so weiter gehen. Sie freut sich auf viele Reisen mit ihrem Mann, der bereits zwei Jahre pensioniert ist, Besuche bei den Söhnen, die in Hamburg, Berlin und London leben, aber auch auf Treffen mit Freunden in Hilden.

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