Haan Schule Bachstraße weicht neuer Kita

Haan · Der Jugendhilfeausschuss befasste sich intensiv mit den Neubauplänen. Für die Flüchtlinge werden Quartiere gesucht.

 Der Verein "Private Kindergruppe" möchte auf dem unteren Schulhof eine neue fünfgruppige Kita (orange) bauen. Bisher ist die Kita im mittleren Gebäudetrakt untergebracht. Der Rest des alten Schulgeländes soll für Wohnbauzwecke vermarktet werden.

Der Verein "Private Kindergruppe" möchte auf dem unteren Schulhof eine neue fünfgruppige Kita (orange) bauen. Bisher ist die Kita im mittleren Gebäudetrakt untergebracht. Der Rest des alten Schulgeländes soll für Wohnbauzwecke vermarktet werden.

Foto: NN

Auf dem alten Schulgelände an der Bachstraße soll eine neue Kindertagesstätte errichtet werden. Darin sind die Politiker im Grunde einig. Die gestern im Jugendhilfeausschuss begonnene Diskussion wird auf Antrag der FDP im Hauptausschuss (11. März) fortgesetzt. Die endgültige Entscheidung fällt der Rat. Vielleicht gibt es zuvor noch eine Sondersitzung des Jugendhilfeausschusses.

Schon im Vorfeld der Sitzung waren Stimmen laut geworden, die nach mehreren Besichtigungsterminen vor Ort und Gesprächen mit dem Verein "Private Kindergruppe" einen Neubau der Kindertagesstätte forderten. Die Private Kindergruppe betreibt derzeit bereits in einem Teil der ehemaligen Schulräume eine Kindertagesstätte. Zudem sind auf dem Gelände Flüchtlinge untergebracht. Ihre Zahl soll noch steigen, worin die Beteiligten ein wachsendes Konfliktpotenzial sehen.

In einem Antrag an den Jugendhilfeausschuss hatte sich Stadtverordnete Meike Lukat dafür ausgesprochen, dem Verein "Private Kindergruppe" eine "glaubhafte Perspektive" zu geben. Daher müsse ihr von Seiten der Politik "nicht nur signalisiert werden, dass ein fachgerechter Neubau an der Bachstraße im Zuge der Gesamtvermarktung des Areals gewollt ist".

Lukat rechnet mit Planungskosten von rund 40 000 Euro, die dadurch gegenfinanziert werden könnten, dass die Stadt auf weitere Planungen für ein Einkaufszentrum am Windhövel und die dafür im Etat vorgesehenenMittel verzichtet. "Lassen Sie uns das Geld lieber in die tatsächliche Zukunft unserer Stadt, in unsere Kinder und Familien investieren, anstatt teuren Träumereien hinterherzulaufen", appellierte Lukat an die Verantwortlichen.

Ein anderes Modell warf die CDU-Fraktion in ihrem Antrag auf. Auch sie plädierte dafür, auf dem alten Schulgelände an der Bachstraße eine neue Kindertagesstätte zu bauen. Dort sollen Mädchen und Jungen zwischen null und sechs Jahren in insgesamt fünf Gruppen betreut werden. Die für den Neubau der Räume nötigen Investitionen werden in dem Modell der CDU jedoch "durch die Verwertung des restlichen Schulgeländes als Wohnbaufläche für Einfamilienhäuser anteilig finanziert", schlug sie vor. Forciert wird das Thema durch äußeren Druck. Für eine dauerhafte Betriebsgenehmigung der jetzt schon bestehenden KiTa in den alten Räumen der ehemaligen Grundschule Bachstraße müsste die Stadt Haan, Forderungen des Landesjugendamtes folgend, eine große Summe Geld in die Sanierung des Gebäudes stecken. Eine Sanierung des über 40 Jahre alten Bestandes sei aber "gebäudewirtschaftlich unwirtschaftlich und würde in etwa mindestens so viel kosten wie ein Neubau", glaubt CDU-Fraktionsvorsitzender Jens Lemke.

Nach Vorstellungen der CDU sollen die Kindertagesstätte im westlichen Bereich und die Einfamilienhäuser im östlichen Bereich des Geländes Platz finden. "Dann würde der Standort der Kindertagesstätte nicht mehr wie jetzt das Gebiet zerschneiden und der angrenzende Wald könnte von der Kindertagesstätte mitbenutzt werden", sagt Lemke. Dank des Investorenmodells müsse die Stadt keine Planungskosten finanzieren.

Die im ehemaligen Schulgebäude untergebrachten Flüchtlinge sollen an andere Standorte umziehen. Dazu sollen Häuser oder Wohnungen gemietet oder bestehende Standorte erweitert werden.

(RP)
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