Hilden Schul-Essen: Neuer Caterer ist der alte

Hilden · Das Amt für Jugend, Schule und Sport hatte den Auftrag zum 1. August neu ausgeschrieben. Die Preise bleiben stabil.

Das Unternehmen "Rebional" aus Herdecke hat in den vergangenen zwei Jahren das Essen für die städtischen Kitas und Grundschulen in Hilden geliefert - und wird das auch in den nächsten zwei Jahren tun. Der Caterer gewann die Ausschreibung der Stadt. Das Amt für Jugend, Schule und Sport hatte den Auftrag zum 1. August neu ausgeschrieben. "Sonst könnte der Caterer die Preise erhöhen", erläuterte Dezernent Sönke Eichner: "Wir möchten gerne das wirtschaftlichste Angebot haben." Das hat geklappt. Die Preise für die 1600 Mahlzeiten sind in den nächsten zwei Jahren fix, freut sich Amtsleiter Ulrich Brakemeier: "Rebional geht auf die Wünsche der Kinder und Eltern ein. Wir haben mit dem Caterer sehr gute Erfahrungen gemacht."

3,10 Euro kostet ein Mittagessen in den städtischen Kitas, 3,20 Euro in de städtischen Schulen. Die Stadt zahlt dem Caterer ein Zuschuss. "Weil wir wollen, dass frische Ware verwendet werden", erklärt Eichner. Für die Kitas macht das rund 100.000 Euro pro Jahr, für die Grundschule rund 120.000 Euro. Hintergrund: Die tägliche Hauptmahlzeit von Kindern verlagert sich zunehmend in Kindertagesstätten und Schulen. Durchschnittlich werden sie zehn Jahre lang außerhäuslich verpflegt. "Da sollte die Qualität des Essens schon stimmen", unterstreicht die Bildungskoordinatorin Stefanie Walder. "Die Einrichtungen tragen immer öfter die Verantwortung für eine gesunde, vollwertige Ernährung und prägen nachhaltig die Ernährungsgewohnheiten junger Menschen." Neun Unternehmer beteiligten sich an der Ausschreibung, sieben waren in der letzten Runde dabei - der Sensorik-Prüfung. Zu der Blindverkostung (keiner wusste, von welchem Caterer das Essen war), hatte das Jugendamt an sechs Tagen täglich acht bis zehn Personen zum Probeessen eingeladen. Vertreten waren Schüler, das Kinderparlament, Eltern, Lehrer, Erzieher, Fachberater, Küchenhelferinnen und auch Vertreter der Stadtverwaltung. Auf dem Speiseplan standen drei Menüfolgen mit insgesamt elf Komponenten: gedünstetes Seelachsfilet mit Reis, mageres Muskelfleisch vom Rind mit Sauce, Kartoffelpüree und Möhrengemüse, ein Getreidebratling mit Salzkartoffeln, Quarkspeise mit Obst sowie Blattsalate mit Joghurt-Dressing.

Bewertet wurde mittels anonymer Testbögen nach Geschmack (50 Prozent), Konsistenz (30 Prozent) und Optik (20 Prozent) "Eine Mahlzeit kann super gewürzt, aber gleichzeitig matschig sein oder vertrocknet aussehen", erzählt Stefanie Walder. "Alle drei Parameter müssen stimmen." Erfahrungsgemäß falle den Testern die Bewertung nicht schwer: "Sie haben die Möglichkeit zwischen null und sechs Punkten zu vergeben. Dieses Spektrum reizen sie voll aus. Selbst bei einfachen Komponenten wie Reis fallen die Urteile sehr unterschiedlich aus." Das wirtschaftlichste Angebot setze sich zusammen aus 30 Prozent Preis und 70 Prozent Qualität. Hierzu gehören Bio-Anteil, Umwelt-Engagement, Kundenfreundlichkeit sowie Convenience-Grad, also der Anteil an vorverarbeiteten Lebensmitteln. Weil Qualität am Ende auch gut schmecken soll, fließt mit 15 Prozent eine Sensorik-Prüfung in das Ergebnis ein.

Rebional hat in Herdecke im Oktober 2013 eine der modernsten Bio-Küchen in Deutschland eröffnet. Mit hochmodernen Produktionsverfahren werden dort täglich bis zu 5000 Gerichte hergestellt. Rebional hat 40 Jahre Erfahrung im Einsatz von Produkten aus kontrolliert biologischem Anbau in der Speisenversorgung. Außerdem wird wegen des nahezu hundertprozentigem Frische-Anteils in der Küche ein hoher Qualitätsstandard erreicht.

(cis)
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