Gruiten Schüler führen moderne "Oliver Twist"-Version auf

Gruiten · Die Jahrgangsstufe 8 der Waldorfschule Haan-Gruiten hat wochenlang für zwei Aufführungen geprobt - mit Erfolg.

 Oliver Twist gerät in eine Gruppe von Sargbegleitern einer Taschendiebe-Bande.

Oliver Twist gerät in eine Gruppe von Sargbegleitern einer Taschendiebe-Bande.

Foto: Staschik

Mehrere Kinder sitzen am Tisch und rufen durcheinander: "Wir wollen essen." Plötzlich brüllt ein fein gekleideter Herr: "Ruhe! Für alles, was der Herr uns schenkt, in seiner großen Gnade sind wir dankbar." Daraufhin verteilt der Koch des Waisenhauses Brei in alle Schüsseln. Sofort löffeln alle hastig. Auf einmal erhebt sich ein Junge - Oliver Twist - und fragt nach mehr Brei. Das Personal ist empört und versucht den Jungen loszuwerden.

Die achte Klasse der Freien Waldorfschule Gruiten hat am Wochenende das Theaterstück "Oliver Twist" von Charles Dickens in den Räumlichkeiten der Schule an der Prälat-Marschall-Straße aufgeführt. Insgesamt 38 Schüler waren an dem Stück beteiligt, das von Katja Leibold-Büchmann inszeniert wurde. Seit September ist sie die neue Schauspiellehrerin der Schule und ist von der Klasse begeistert: "Die Jugendlichen waren bei dem Stück voll und ganz dabei. Die Schüler haben das Stück modern gemacht und viele Ideen eingebaut", erzählt Leibold-Büchmann. In den zwei Wochen vor den Aufführungen haben sich die Schüler und Schauspiellehrerin jeden Tag getroffen und sind nur zum Essen und Schlafen nach Hause gefahren: "Wir sind jetzt alle sehr müde, aber die Schüler haben mir auch schon gesagt, dass sie traurig über das Ende der Zeit sind", so die Lehrerin. Schwierigkeiten gab es keine: "Allerdings musste ich die Schüler oft daran erinnern laut zu sprechen und nicht zu schnell zu reden", sagt Katja Leibold-Büchmann.

In dem Stück geht es um den 13-jährigen Oliver Twist, der nach Problemen das Waisenhaus verlassen muss und in eine Bande von Taschendieben gerät. Bei dem Versuch wegzulaufen, lernt er einen netten Herrn kennen, der sich um ihn kümmert. Es stellt sich heraus, dass Oliver Twist eigentlich aus vermögendem Hause kommt und der nette Herr sein Großvater ist. Nachdem die Gang und das Waisenhaus von dem Erbanspruch erfahren haben, versuchen sie Oliver wieder zurückzuholen. Am Ende findet er zu seinem Großvater zurück.

Die Achtklässlerin Hannah Kühntopp (14) spielte eine Polizistin. "Wir haben schon nach der ersten Aufführung am Samstag sehr viel positive Resonanz erhalten. Es hat auch alles insgesamt geklappt, bis auf einen Scheinwerferbügel, der durchgebrannt ist." Florian Büscher (14) war Oliver Twist: "Die Proben haben sehr viel Spaß gemacht. Schwierig fand ich es nur, in die Rolle zu gehen und laut zu sprechen", sagt er.

Ronja Müller und Anne-Cathrine Abeler waren Besucherinnen: "Ich bin hier in der 13. Klasse und wollte meine Schule unterstützen. Außerdem habe ich das Stück noch nie modern inszeniert gesehen."

(eku)
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