Hilden Schüler finden Praktika sehr spannend

Hilden · Vier Schülerinnen der Theresienschule in Hilden und ihre Arbeitgeber berichten von ihren frischen Erfahrungen.

 Fünf Theresienschülerinnen berichten über ihre Erfahrungen im Berufspraktikum. Von oben: Franciska Anic, Angelika Kleefisch, Sarah Antzok, Paula Buschmann und Hanna Petermann

Fünf Theresienschülerinnen berichten über ihre Erfahrungen im Berufspraktikum. Von oben: Franciska Anic, Angelika Kleefisch, Sarah Antzok, Paula Buschmann und Hanna Petermann

Foto: Stephan Köhlen

Praktika sind an vielen Schulen gang und gäbe. Vier Schülerinnen der Theresienschule berichten.

Sarah geht in die 9. Klasse der Theresienschule Hilden. Sie hat ihr zweiwöchiges Praktikum in der Johanniter-Kindertagesstätte in Hochdahl gemacht. 22 Kinder sind in ihrer Gruppe. "Die Drei- bis Sechsjährigen sind anstrengend", hat die 14-Jährige festgestellt: "Die Kinder spielen viel. Man muss immer etwas mit ihnen machen. Irgendwann ist das ganz schön anstrengend. Es macht aber auch Spaß." Die Lautstärke in der Kita sei eine echte körperliche Belastung, so Sarahs Erfahrung: "Irgendwann gewöhnt man sich ein bisschen dran." Die junge Praktikantin hat gefegt, Tische gesäubert, aufgeräumt, in der Küche geholfen. Das Trösten von traurigen Kindern und das Spielen mit ihnen durften natürlich auch nicht fehlen. Sarah will vielleicht Kindergärtnerin werden. Das Praktikum habe sie eher darin bestärkt, sagt sie.

Die Johanniter-Kindertagesstätte Hochdahl nimmt schon seit 20 Jahren Praktikanten, sagt Leiterin Ludmilla Sander: "Wir nehmen gerne Praktikanten, um für Nachwuchs zu sorgen." Bestimmte Anforderungen gäbe es nicht, da verschiedene Arten von Praktika mit unterschiedlichen Anforderungen existieren. Alle Praktikanten bekommen auf jeden Fall eine Rückmeldung, damit sie aus dem Praktikum etwas mitnehmen. Wenn Ludmilla Sander den Eindruck hat, dass jemand völlig ungeeignet ist, versucht sie ihm das auch behutsam deutlich zu machen. Diejenigen, die sich durchaus für den Beruf interessieren, werden natürlich so gut es geht von den Erzieherinnen unterstützt.

Franciska machte ihr Praktikum im Architekturbüro Aecom in Essen - weil sie sich für Architektur interessiert. "Ich finde mein Praktikum sehr gut, weil ich nicht nur herumsitze, sondern auch sehr viel machen kann", so die 14-Jährige Schülerin: "Ich musste zuerst Gestaltprinzipien googeln, danach einen Grundriss abzeichnen, einen Raum in die Tiefe malen, ein 3D-Modell bauen und Schraffuren googeln." Ihr macht der Beruf Spaß, auch wenn es nicht gerade wenige Dinge sind, die sie zu erledigen hat.

Hanna absolvierte ihr Praktikum in einer Kinderarztpraxis in Hilden. "Mir macht es Spaß und ich finde es auch sehr spannend", beschreibt die 15-Jährige: "Ich darf bei vielen Untersuchungen dabei sein und bekomme viele Aufgaben, die ich selbst erledigen kann." Sie hat unter anderem Kinder gewogen und gemessen, Zimmer belegt und aufgeräumt, Blutdruck gemessen und Daten aufgeschrieben. Sie durfte auch Untersuchungen begleiten und bei EKGs und Lungenfunktions- und Allergietests zuschauen. "Ich persönlich finde das Praktikum sehr spannend und wenn ich ein weiteres Praktikum machen dürfte, würde ich es immer wieder dort machen.", sagte die Praktikantin. Auf die Frage, warum sie denn als Praktikumsstelle eine Arztpraxis wählte, antwortete sie, dass sie gerne Menschen hilft und immer etwas dazu lernt.

Angelika absolvierte ihr Praktikum ebenfalls in einer Arztpraxis, jedoch bei Dr. Hardtmann. "Ich finde es informativ und spannend. Außerdem ist es sehr abwechslungsreich", berichtet die 15-Jährige.Sie durfte Patienten in Räume führen, Rezepte überreichen, bei Untersuchungen dabei sein und Räume vorbereiten. Gerne hätte sie noch mehr Aufgaben übernommen. "Ich möchte in Zukunft etwas mit Medizin machen. Deshalb habe ich mich für das Praktikum beworben, um da mal reinzuschnuppern", sagte die Schülerin. "Praktikanten nehme ich schon seit mindestens 15 Jahren, eher schon seit 20", sagt Dr. Frank Hardtmann. Diese müssten mindestens 15 Jahre alt sein. Mit Praktikanten habe er nur gute Erfahrungen gemacht: Sie sind immer ruhig und freundlich."

Die Theresienschule biete ihren Schülerinnen viele Angebote zur Berufsorientierung an, berichtet Schulleiter Dr. Burkhard Langensiepen: "Das wichtigste ist meiner Meinung nach das zweiwöchige Berufspraktikum. In dieser Zeit machen die Schülerinnen viele persönliche Erfahrungen, gute und weniger gute, die ihnen eine Orientierung für die Zeit nach der Schule geben." An der katholischen Mädchenrealschule gehen alle Schülerinnen der 9. Klasse in das Praktikum, das entspricht jedes Jahr etwas mehr als 100 Schülerinnen.

Die Autorin Paula Buschmann war zwei Wochen in der Hildener RP-Redaktion tätig. Sie verfasste aus Pressemitteilungen Meldungen, half bei der Recherche zu Artikeln, machte eine Straßenumfrage und schrieb diesen Praktikums-Bericht.

(RP)
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