Gruiten Schlangen zum Anfassen

Gruiten · Im Bürgerhaus Gruiten waren am Wochenende 270 verschiedene Spinnen, Reptilien, Amphibien und Insekten ausgestellt. Besucher konnten die Tiere auf Wunsch sogar anfassen und erfuhren viel Neues über deren erstaunliche Fähigkeiten und Lebensweise.

 Agamen sind sehr anpassungsfähig. Sie sind in sowohl in Steppenlandschaften als auch in Wälder und in Wüstengebieten zu Hause.

Agamen sind sehr anpassungsfähig. Sie sind in sowohl in Steppenlandschaften als auch in Wälder und in Wüstengebieten zu Hause.

Foto: Olaf Staschik

Leo ist ein ganz netter Kerl, der auch Fremden ganz gerne aus der Hand frisst. Zudem posiert er wie ein alter Hase für die Linsen der Fotografen – obwohl der Sechsjährige ganz grün ist. Der Leguan gehört zu den Publikumslieblingen bei der Reptilien- und Spinnenausstellung im Gruitener Bürgerhaus. Auf Wunsch setzt Tierpfleger Heino Weber den zahmen Leo auch mal auf die Schulter der jüngeren Besucher, wenn diese ein Erinnerungsfoto haben möchten.

Beinahe ebenso beliebt als Fotoobjekt ist die Grammostola Rosea, eine rote Chile-Vogelspinne, die im Foyer in einer Schauvitrine zu bestaunen ist. "Die setze ich den Leuten ganz vorsichtig auf die Hand", erzählt Heino Weber und ist schon wieder verschwunden. Denn der Reptilienexperte ist am Wochenende auch als Ratgeber immer wieder sehr gefragt.

Viele der zahlreichen Besucher wollen sich über die Voraussetzungen zur heimischen Haltung von Echsen und Spinnen informieren. Ihnen steht Weber gerne Rede und Antwort. Es gebe keine Eignungsprüfung für Halter solcher exotischer Tierarten, erklärt Weber im Gespräch und es klingt an, dass er dies bedauert. Den Tieren auf der Ausstellung geht es gut, darauf achtet auch das zuständige Veterinäramt, das in Gruiten nichts zu beanstanden hat.

Mehr als 270 Tiere aus rund 100 Arten wurden am Samstag und gestern ausgestellt und den Gästen aller Altersgruppen näher gebracht. Im Zentrum des Bürgerhauses hatten es sich zwei Riesenschildkröten unter einer Lampe gemütlich gemacht: Gleich nebenan dösten ein Tigerpython-Albino und eine gut drei Meter lange Netzpython satt in ihrer geräumigen Schauvitrine.

"Au jaaaah", meinte der neunjährige Julian Sanitz auf die Frage, ob er sich mit einem Python fotografieren lassen würde. "Au nein" kam es gleich darauf wie aus der Pistole geschossen auf die Frage von Mama Birgit, ob er denn die Schlange auch anfassen wolle.

In einigen Vitrinen schien auf den ersten Blick nichts zu finden zu sein. Vor allem die Dornschwanz-Agamen erwiesen sich als wahre Meister der Tarnung. Ihre Verwandten, die blauen Siedleragamen waren da weitaus leichter zu entdecken, denn sie haben einen blassrosa bis orangefarbenen Kopf. Hellgelb waren die Favoriten zweier Damen, die sich gestern nicht allzu lange bei den Lasiodora Difficilis, einer weiteren Vogelspinnenart aufhielten. "Das ist nichts für mich. Aber Schlangen finde ich toll", meinte die eine zu Ihrer Begleiterin und steuerte auf die gelben Anakondas zu. Schlangen sind nicht glitschig: Das war nur eine Erkenntnis, die die Schau vermitteln wollte.

(fe)
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