Hilden "Schilda" in Hilden: Autofahrer ist sauer

Hilden · Ein Langenfelder Autofahrer will Hilden in Zukunft weiträumig umfahren: Weil er ein Parkverbotsschild falsch verstanden hat, wurde er für 45 Minuten Parken auf einem Anwohnerparkplatz mit einem 15-Euro-Knöllchen bestraft. Der Mann ist sauer.

 Die Schilder sind von oben nach unten zu lesen. Anwohner haben also die "höheren" Rechte.

Die Schilder sind von oben nach unten zu lesen. Anwohner haben also die "höheren" Rechte.

Foto: Staschik, Olaf (OLA)

"Auf dem Weg von Erkrath nach Langenfeld habe ich am Samstag beschlossen, meine Besorgungen in Hilden zu erledigen. Da zwei Parkhäuser bereits besetzt waren, war ich froh, am Straßenrand einen freien Platz zu finden. Frei für Anwohner und mit Parkschein - Montag bis Freitag bis 17 Uhr. Also samstags frei", dachte er und musste für seinen Irrtum bezahlen.

Norbert Danscheidt, Hildens Erster Beigeordneter, räumt ein, dass man dieses Schild auch so deuten könnte, wie der Langenfelder es getan hat. So sei es allerdings nicht gemeint. "Der Hintergrund ist, dass Anwohner wochentags oft nicht zu Hause sind, weil sie arbeiten. In dieser Zeit ist es allen anderen erlaubt, dort zu parken — wenn sie ein Ticket ziehen." Am Wochenende, wenn die meisten Anwohner zu Hause sind, dürfen nur sie dort parken. "Noch nicht einmal den Freunden und Verwandten der Anwohner ist das gestattet und allen anderen natürlich auch nicht," erklärt Danscheidt. Die dürfen halt nur montags bis freitags von 9 bis 17 Uhr dort parken.

Die Stadt macht in solchen Parkzonen mit der Mehrfachbeschilderung gute Geschäfte: "Ein Anwohnerparkschein kostet einen festen Betrag pro Jahr. Ich glaube, 30 Euro,", sagt Hildens Erster Beigeordneter. Dieses Geld ist der Stadt schon einmal sicher. Und wenn die Anwohner tagsüber unterwegs sind, werden deren Plätze quasi noch einmal untervermietet und wieder wird verdient. Alles ganz legal. So kommt es, dass man kaum noch einfachen Parkschildern begegnet. Der Trend geht zur Zwei- und Dreifach-Beschilderung. Gelesen werden die Schilder von oben nach unten. Auf dem Schild auf unserem Foto haben also die Anwohner die übergeordneten Rechte. "Die dürfen immer dort parken, wenn der Parkschein im Auto liegt, alle anderen nur zu den festgelegten Zeiten", erklärt der Dezernent.

Der Parksünder kritisiert weiter: "Nach circa 45 Minuten hatte ich ein Knöllchen über 15 Euro. Die gleichen Vergehen kosten in Essen 10 Euro." Danscheidt vermutet, dass der Mann vor dem 1. April in Essen erwischt worden ist, also noch zu den alten Konditionen zur Kasse gebeten worden ist.

Zum 1. April wurden etliche Bußgelder erhöht, unter anderem die für Falschparker. Wer ärgerliche Knöllchen vermeiden will, tut gut daran, zweimal hinzuschauen, bevor er sein Auto irgendwo in Hilden abstellt. "Wir müssen kontrollieren. Das erwarten gerade auch die Besitzer der Anwohnerparkscheine."

(ilpl)
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