Hilden Schatz rein, Müll raus

Hilden · Zum 10. "CiTo"-Tag schwärmten rund 60 Geocacher aus, um Müll in den Bereichen rund um Elb- und Menzelsee zu sammeln. Bei der modernen Schnitzeljagd wurden zugleich per GPS-Gerät versteckte Schätze aufgespürt.

 Umwelt-Caching. Initiator Felix Siebald verteilt von der Ladefläche eines Lastwagens Müllsäcke , Handschuhe und Müllzangen an die vielen Helfer der Aktion.

Umwelt-Caching. Initiator Felix Siebald verteilt von der Ladefläche eines Lastwagens Müllsäcke , Handschuhe und Müllzangen an die vielen Helfer der Aktion.

Foto: Olaf Staschik

Kerstin Fabian ist seit 114 Tagen am Stück Geocacherin. Ausgestattet mit einem Navigationsgerät und den Koordinaten zu einer Stelle irgendwo in der Natur sucht sie bei der modernen Form der Schnitzeljagd Verstecke. Gemeinsam mit etwa 60 Gleichgesinnten setzte die 32-Jährige Wuppertalerin am Samstag ihre Leidenschaft für die Schatzsuche auf eine andere Art ein und befreite bei einer Umwelt-Caching-Säuberungsaktion das Gelände am den Elbsee von Unrat.

Ins Leben gerufen hat die Aufräum-Aktion Felix Siebald. Der 25-Jährige ist dem Outdoor-Schatzsuch-Spiel Geocaching seit knapp vier Jahren verfallen. Dabei geht es weniger um den Schatz an sich – das Aufstöbern macht den Reiz aus. Im "Cache", dem Versteck, befindet sich meist ein wasserdichtes Etui mit einem Logbuch. Der Finder trägt sich ein, versteckt es wieder und zieht weiter. Manchmal muss er ein Rätsel beantworten, um zur nächsten Station zu gelangen, manchmal tauscht er einen gefundenen Gegenstand auch gegen einen mitgebrachten aus.

Wie viele andere seiner Mitstreiter sagt der Service-Techniker über sein Hobby: "Es ist ein toller Ausgleich zum Büroalltag." Die Idee zur Säuberung des Elb- und danebenliegenden Menzelsees entstand beim Stammtisch der Geocachinggemeinde. Der städtische Bauhof stellte die dafür benötigten Müllsäcke, Handschuhe und Greifarme.

Einer, der bei solchen Aktionen schon Erfahrung hat, ist Michael Klaus. Der 37-Jährige ist seit 422 Tagen am Stück Geocacher, bis zu vier Schätze sucht er am Tag. Er berichtet: "Wir haben beim Umwelt-Caching auch schon mal eine komplette Fernsehanlage gefunden." Anlass für die Hildener Säuberung war der 10. Internationale CiTo-Tag. "CiTo" bedeutet "Cache in, Trash out", also etwa "Schatz rein, Müll raus". Die Initiative dient unter anderem dazu, die Vorurteile gegenüber Geocachern abzubauen. "Manche denken, dass wir die Natur kaputtmachen", erklärt Thomas Strauch (37). Einige Schatzsucher würden die Wanderwege auch wirklich mal verlassen, erzählt er, aber wer die Natur schädigt, mache ja auch sein Spielfeld kaputt, also würden sich die meisten an die Regeln halten. Beim Stammtisch lernte Thomas Strauch seine Lebensgefährtin Kerstin Fabian kennen. Seitdem suchen die beiden gemeinsam in der Natur nach Schätzen. "Eigentlich würde ich sonst freiwillig nicht in den Wald gehen", gesteht Kerstin Fabian. "Aber beim Geocaching nimmt man die Orte auf einmal ganz anders wahr."

(emy)
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