20-Jährige in Hilden angegriffen Säure-Opfer bangt um Augenlicht

Hilden/Langenfeld · Nach dem Säureanschlag auf die 20-jährige Reyhan K. aus Hilden liegt der Staatsanwaltschaft Düsseldorf das Gutachten eines Rechtsmediziners zum Verletzungsgrad der jungen Frau vor. "Demnach wurde die ätzende Flüssigkeit großflächig auf dem Körper aufgebracht", berichtet Staatsanwalt Ralf Herrenbrück. "Das linke Auge ist verätzt. Die Folgen für das Sehvermögen sind aktuell nicht absehbar." Die Chancen stünden aber gut, dass es wiederhergestellt werden könne.

Darüber hinaus habe die junge Hildenerin insbesondere Verätzungen an Schläfe, Stirn und Hand erlitten. "Für diese Stellen sind laut Gutachter Hauttransplantationen in Betracht zu ziehen, um das frühere Aussehen wiederherzustellen", sagt Herrenbrück. Allerdings hänge dies vom Heilungsverlauf ab, den man erst einmal abwarten müsse. Reyhan K. wird in der Duisburger Unfallklinik behandelt.

Der Ex-Freund der Deutsch-Türkin, der 22-jährige Serhat K. aus Langenfeld, hat laut Staatsanwalt eingeräumt, am einen 18-jährigen Langenfelder beauftragt zu haben, Reyhan K. am vergangenen Samstag mit Schwefelsäure zu entstellen. "Ich kann mich an keinen anderen Fall erinnern, in dem jemand einen Anschlag mit Säure so präzise geplant hätte", sagt der Staatsanwalt.

Gegen den 22-Jährigen wird bereits seit November ermittelt, nachdem seine Ex-Freundin ihn wegen Bedrohungen und Belästigungen angezeigt hatte. Das Urteil zu einer Geldstrafe, zu der junge Mann bereits im September 2011 verurteilt worden war, wurde nicht rechtskräftig, weil er Berufung einlegte. Das Gericht sah es damals schon als erwiesen an, dass Serhat K. sein späteres Stalking-Opfer mit Faustschlägen traktiert und ihr den Tod angedroht hatte. Der 18-jährige Täter, der die syrische Staatsbürgerschaft besitzen soll, war bisher noch nicht straffällig.

(RP/jco)
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