Hilden Rotarier starten Oster-Geschenk-Aktion

Hilden · "Wir wollen nicht als Wohltäter auftreten", sagen Norbert Hermes und Jürgen Wunderlich im Redaktionsgespräch.

 Norbert Hermes und Dr Jürgen Wunderlich mit einem Ostergeschenkkorb.

Norbert Hermes und Dr Jürgen Wunderlich mit einem Ostergeschenkkorb.

Foto: Olaf Staschik

Weihnachten kann jeder, sie können auch Ostern: So ließe sich die Aktion des Rotary Clubs Hilden-Haan "Ostern für alle", die gerade läuft, kurz zusammenfassen. Im Redaktionsgespräch erläutern Club-Präsident Norbert Hermes und der Ideen-Geber der Aktion, Dr. Jürgen Wunderlich, Zweck und Ziel.

"Mehr als 200 Kinder werden aktuell von der Hildener Tafel betreut", sagt Hermes, "und kaum eines davon wird von den Eltern etwas zu Ostern bekommen." Deshalb sammelt der Club nun im zweiten Jahr kleine und große Präsente ein, die dann in der Karwoche über die Tafel an die Kinder verteilt werden.

Warum nicht über den Club selbst? "Weil wir uns als Dienstleister sehen", sagt Jürgen Wunderlich, "und weder als Verteilstation noch als Wohltäter auftreten wollen." Für den Club sei es wichtig, die Worte Willkommenskultur und Integration mit Leben zu füllen. So seien unter den etwa 80 Flüchtlingskindern viele Christen, die sich über ein Präsent freuen würden. Kinder aus anderen Kulturkreisen könnten wiederum etwas über die Bräuche und Feste lernen, die hier begangen werden. Im vergangenen Jahr war die Resonanz auf den Aufruf schon groß, 50 Präsente seien allein von Mitarbeitern der Sparkasse Hilden-Ratingen-Velbert gekommen, zudem 250 Schokohasen von einem privaten Spender.

Angenommen werden auch Spiele und Kleidung. "Jeder darf sein Geschenk vor der Abgabe gerne einpacken", so Hermes. Allerdings sei es wichtig, auf einem Zettel den Inhalt anzugeben, damit nicht etwa einZehnjähriger aus Versehen ein Babygeschenk bekommt - und umgekehrt. Kleine Körbe mit Süßigkeiten sind ebenso willkommen: "Ostern ist das Fest des Aneinanderdenkens", findet Wunderlich. "Es ist ist nicht die Zeit der großen Gesten wie Weihnachten." Entsprechend sei auch die Erwartungshaltung niedrig. "Wir haben im letzten Jahr vielen Familien eine Freude gemacht, weil sie überhaupt nicht mit einem Präsent gerechnet hatten und umso überraschter waren."

Noch beschränkt sich die Oster-Aktion auf die Stadt Hilden, hier will man zunächst Fuß fassen und ausnutzen, dass es gute Verbindungen zur Tafel gibt. Zudem haben einige Rotarier ihre Geschäfte in Hilden und stellen sie als Sammelpunkte zur Verfügung. "Die Stadt kümmert sich außerdem sehr gut um die Flüchtlinge, das ergänzen wir gerne", erklärt Wunderlich, der selbst Apotheker ist und seine Läden als Sammelstationen eingerichtet hat.

Etabliert sich die Aktion in Hilden, kann es sein, dass sie nach Haan ausgeweitet wird.

(RP)
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