Hilden Ganz schön jeck, ganz schön lang

Hilden · Die Hildener Narren haben sich von dem Regen nicht abhalten lassen und beim Rosenmontagszug ausgelassen gefeiert. Der war länger, als ursprünglich geplant.

Rosenmontagszug 2020 in Hilden
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Rosenmontagszug in Hilden 2020

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Foto: "Köhlen, Stephan (teph)"/Köhlen, Stephan (teph)

Der Hildener Rosenmontagszug hat sich in vielerlei Hinsicht gelohnt: Die Teilnehmer hatten trotz des Regens einen Riesenspaß, die Zuschauer (deutlich weniger als in den Vorjahren) haben deutlich mehr Kamelle gefangen als sonst. Und vier Gruppe, die eigentlich Tulpensonntag auf den am Ende abgesagten Zügen in Unterbach und Haan mitfahren und mitgehen wollten, konnten die Arbeit vieler Wochen und Monate in Hilden präsentieren. Pünktlich um 14.11 Uhr gab Zugleiter Michael Kewersun am Lindenplatz den Startschuss.

Mehr als 50 Gruppen haben sich am Hildener Rosenmontagszug beteiligt: von den Grünen, der Freiwilligen Feuerwehr oder den Karnevalsgesellschaften über die Astrid-Lindgren-Schule, die Herzläufer und die Stadtwerke bis hin zum HAT, privater Gruppen wie „Jung verhaftet Alt“ und der städtischen Musikschule. Herrlich kreativ, bunt kostümiert, wunderbar verspielt, meistens ein wenig zu laut, schlängelte sich der Zug auf rund 1,8 Kilometern Strecke vom Lindenplatz über die Gabelung und die Mittelstraße bis zum Fritz-Gressard-Platz, wo sich die Zug ab etwa 16 Uhr langsam auflöste. Doch die Narren in der Innenstadt feierten kräftig weiter, unter anderem im Festzelt auf dem alten Markt.

Früher bekamen die Rathaus-Spitzen oder Parteien schon mal gerne ihr Fett weg: Politische Wagen wie im Düsseldorfer Karneval gibt es im Hildener Zoch praktisch nicht mehr. Einzige Ausnahme in diesem Jahr: Der Wagen der Stadtwerke Hilden. Mit „Seit Greta viel Gezeter“ nahm der dezent die Klima-Debatte auf’s Korn. Oben auf dem Wagen hatte Stadtwerke-Chef Hans-Ullrich Schneider gut lachen. Seine Firma verkauft seit Jahren nur noch Öko-Strom und ist damit fein raus.

Die Astrid-Lindgren-Schule war mit einer herrlich kostümierten Riesen-Gruppe vertreten. Viele Eltern hatten sich offenbar frei genommen und begleiteten ihre Kinder im Rosenmontagszug.

Knaacks`s Büdchen am Lindenplatz ist in Hilden eine Institution. In diesem Jahr zog es mit einer Fußgruppe und einem Bagagewagen sogar im Rosenmontagszug mit. Die tollen Kostüme waren ein Hingucker. Zu ihrem besonderen Jubiläum war die Freiwillige Feuerwehr diesmal mit einem eigenen Wagen im Zoch dabei. 15 Aktive der Freiwilligen Wehr hatten ihn mit Unterstützung von acht Mitgliedern der Jugendfeuerwehr gebaut und dabei sage und schreibe mehr als 350 Arbeitsstunden investiert und 24 Quadratmeter Holz verbaut. Der Wagen zeigte, wie sich die Wehr im Laufe  der Zeit verändert.

Damit sie feiern konnten, standen andere Kameraden bereit, um in einem Notfall sofort als Retter im Stadtgebiet eingreifen zu können. Weil der Zugweg nah an der Feuerwache vorbei führt und die Retter im Falle eines Falles zu einem Umweg zwingen würde, hat die Wehr schon seit vielen Jahren am Haus der Jugend auf der Klotzstraße für die Dauer des „Zochs“ einen Löschzug postiert. Auch hier tun – wie bei den Sanitätern oder den Verkehrskadetten – Ehrenamtliche Dienst, damit andere sicher feiern können.

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