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Hilden Riesenerfolg: Technik-Hilfe für Senioren

Hilden · Ob PC, Smartphone oder Tablet - im "S.I.C."wird seit 2002 der Umgang mit neuen Geräten vermittelt. Ein Besuch.

 Helga Kuhnke, Bernd Hoppe, Wolfgang Kohfeld, Maria Pistoria Merry und Franz-Josef Merry (v.l.) sind gerne im Senioren-Internet-Café.

Helga Kuhnke, Bernd Hoppe, Wolfgang Kohfeld, Maria Pistoria Merry und Franz-Josef Merry (v.l.) sind gerne im Senioren-Internet-Café.

Foto: Stephan Köhlen

"Wie übertrage ich Bilder vom Smartphone auf den Computer?" oder "Wie schreibe ich einen Brief?" - das sind nur zwei der Fragen, mit denen sich Wolfgang Kohfeld bei seiner Arbeit im S.I.C., dem Senioren-Internet-Café des Diakonischen Werkes, am häufigsten konfrontiert sieht. Zusammen mit sechs weiteren Ehrenamtlern kümmert er sich im Untergeschoss des Mathias-Claudius-Hauses, Martin-Luther-Weg 1, darum, dass auch die ältere Generation Freude mit dem PC, dem Smartphone und dem Tablet hat. "Ich besitze das alles selbst", sagt der 73-Jährige, und so bleibe er auf dem Laufenden.

Wer Hilfe braucht und zu den Öffnungszeiten, montags von 14 bis 17 Uhr und donnerstags von 10 bis 12 Uhr, das S.I.C. besucht, bei dem werde zunächst einmal geschaut, was er schon kann. "Hat jemand gar keine Ahnung, mache ich mit ihm zunächst einmal das Maustraining", erklärt Kohfeld. Hierbei hilft ein Programm der Universität Ulm, mit dem sich grundlegende Mausfunktionen einüben lassen. Aber auch wer technisch schon versierter ist, wird unter den engagierten Helfern den richtigen Ansprechpartner finden. So wie die 76-jährige Helga Göbbels, die sich seit zehn Jahren mit Computern auseinandersetzt und doch immer wieder Fragen hat und sich dann gerne an Ehrenamtler Werner Hoppmann wendet. "Ich kenne mich eingermaßen aus", sagt die Hildenerin, aber zum Beispiel für die Installation eines neuen Office-Paketes komme sie gerne in das Internet Café. Fortschrittlich wie sie ist, lernt sie auch über die Videoplattform "Youtube". "Hier schaue ich Videos von der Computer-Oma und mache mir Notizen", erzählt die Seniorin, die auf diese Weise bereits vieles über Word oder Excel gelernt habe. Der gelernte Fernmeldetechniker Werner Hoppmann hat viel Vorerfahrung im Umgang mit Computern. "Ich habe nie was anderes gemacht", sagt der 77-Jährige. 1964 kam er zum ersten Mal in Kontakt mit einem Großrechner.

Beim ehemaligen Systemadministrator Bernd Hoppe "geht das Wissen aus dem Beruf langsam dem Ende zu" , gibt der 73-Jährige zu. Aber er bleibt am Ball, hat natürlich auch ein Smartphone und zeigt gerne wie damit umzugehen ist. "Damit wir hier auch mit Smartphones und Tablets arbeiten können, bekommt jeder Besucher einen Internetzugang per W-Lan", erklärt er. Auf diese Weise kann er den Besuchern beispielsweise zeigen, wie Fotos mit dem Messenger "WhatsApp" verschickt werden können. "Ich wusste im Urlaub auf Mallorca nicht mehr, wie ich ein Bild versende", sagt Helga Kuhnke. Sie verstehe herzlich wenig von Technik und sei deshalb schon öfter im S.I.C. gewesen, wo man ihr alles "mit einer Engelsgeduld" erkläre und "ohne, dass es einem peinlich sein muss", unterstreicht die 77-Jährige.

Über den Umgang mit Geräten hinaus bieten die Ehrenamtler im Internet Café auch eine Beratung an, wenn ein neues Gerät angeschafft werden soll. Für Kohfeld ist es dann zunächst einmal wichtig, was mit dem Gerät gemacht werden soll, denn viele kauften sich ein unnötig teures Gerät. "Hier gibt es große Wissenlücken", die er dann zu füllen versucht. "Außer, um mal eine SD-Karte einzusetzen, öffnen wir übrigens keine Geräte. Das überlassen wir den Fachbetrieben."

(höv)
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