Hilden Renovierte Bücherei kommt an

Hilden · Drei Monate mussten Leseratten in Hilden auf Nachschub warten. Seit gestern können sie sich wieder mit neuen Werken eindecken. Ganz fertig ist die Umgestaltung jedoch nicht: In der Kinderecke fehlen noch die neuen Möbel.

 Maria Deac und ihr Sohn Paul (8 Jahre) gehörten gestern zu den ersten Gästen der Stadtbücherei. "Man findetjetzt viel schneller, was einen interessiert", sagt die 33-Jährige.

Maria Deac und ihr Sohn Paul (8 Jahre) gehörten gestern zu den ersten Gästen der Stadtbücherei. "Man findetjetzt viel schneller, was einen interessiert", sagt die 33-Jährige.

Foto: anja tinter

Die Tür ist noch nicht offen, da hat sich schon ein Dutzend Menschen davor eingefunden. "Ich habe die Stadtbücherei die vergangenen Monate vermisst", sagt Dr. Reinhard Damerau. "Ich bin gespannt, wie es jetzt aussieht." Regelmäßig leihe er sich in der Bibliothek am Nove-Mesto-Platz Sachbücher und Unterhaltungsliteratur aus und nutze das Internet. Auch Paul (8) ist schon ungeduldig. "Er hat mich schon fünf Mal gefragt, wann die Bücherei wieder aufmacht, damit er sich endlich wieder neue Bücher holen kann", berichtet seine Mutter Maria Deac (33).

Weil die Brandmeldeanlage in dem Gebäude erneuert werden musste, hatte die Bibliothek 14 Wochen geschlossen. Die Mitarbeiter wurden während der Bauarbeiten zeitweise ins Rathaus ausquartiert. Gestern war Wiedereröffnung. "Wir haben den Tag herbeigesehnt", sagt Leiterin Claudia Büchel. Sie empfängt die Besucher mit einem Süßigkeiten-Korb und Luftballons.

Neues Podest für Veranstaltungen

Die erste Etage hat auch neue Böden und frisch gestrichene Wände erhalten. Für die Kinderecke hat die Hausschreinerei zudem ein Podest gebaut, auf dem künftig Veranstaltungen stattfinden sollen. "Die neuen Kleinkinder-Möbel konnten wir allerdings noch nicht anschaffen, weil sich die Auszahlung der Landesmittel verzögert hat", sagt Büchel. Man hoffe nun, dass die Möbel zu den Herbstferien kommen. Unter Dreijährige sollen dann spielerisch in die Welt der Bücher eingeführt werden.

Paul Deac ist schon jetzt mit der Kinderecke zufrieden. "Es ist viel übersichtlicher", sagt der Drittklässler, der die Astrid-Lindgren-Schule besucht. "Man sieht sofort, wo welche Bücher in welcher Sprache stehen." Er sucht Deutsch und wird schnell fündig. "Guck mal, Mama, hier sind ,Gregs Tagebücher'", ruft er begeistert und hält drei Bände hoch.

Auch seine Mutter gefällt die neue Beschriftung der Regale. Dort sind die Bücher nun nach Themen geordnet. "Man findet viel schneller, was einen interessiert", sagt die 33-Jährige. Sie selbst leihe sich gerne Frauenliteratur und Geschichtswerke aus — und Deutsch-Sprachkurse. "Wir sind 2007 von Rumänien hierher gezogen", erklärt sie. "Mit den Büchern der Bücherei haben wir Deutsch gelernt." Reinhard Damerau ist mit den umgebauten Räumen ebenfalls zufrieden. "Es ist optisch gut gemacht", lobt er. "Es war ja auch mal eine Renovierung nötig. An die Umräumung der Bücher muss man sich allerdings noch gewöhnen." Ein Buch nimmt er mit. "Ich komme lieber öfters her, statt die Bücher zu Hause zu stapeln."

(RP)
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