Hilden Regionalplan hindert Hilden nicht an seiner Entwicklung

Hilden · Die Bezirksregierung Düsseldorf arbeitet seit vier Jahren an einem neuen Regionalplan. Er legt für vier Kreise (Mettmann, Kleve, Viersen, Rheinkreis Neuss) und vier Großstädte (Düsseldorf, Krefeld, Wuppertal und Mönchengladbach) fest, wo künftig Wohnungen gebaut, Gewerbegebiete erschlossen, neue Verkehrswege angelegt oder Grünflächen geschützt werden sollen.

Ein Mammut-Projekt: Die Planer haben mehr als 2500 Seiten Papier gefüllt. Diese haben Einfluss auf das Leben von 2,5 Millionen Menschen. Auch auf die 56 000 Hildener; weil die Inhalte des Regionalplans bei kommunalen Bebauungsplanverfahren beachtet werden müssen. "Die Belange Hildens wurden ausreichend berücksichtigt", sagt Bürgermeisterin Birgit Alkenings: "Es entstehen keine Hindernisse für die Stadtentwicklung."

Der Regionalplan-Entwurf sieht für Hilden zwei Gewerbegebiete Hilden-Ost und Hilden Nord-West vor. Im Bereich Gerresheimer Straße/Nordring/A 46 (Bungert Tennisranch) darf gebaut werden. Das sei ganz im Sinne der Stadt, die dort eine gewerbliche Nutzung entwickeln möchte, erläutert Lutz Groll vom Planungsamt.

Für neue Wohnungen seien keine zusätzlichen Flächen identifiziert worden. Die im Flächennutzungsplan ausgewiesenen "Wohnbau-Reserveflächen" müssten aber auch nicht aufgegeben werden. Hintergrund: Der Regionalplan-Entwurf sieht in den zehn Kreisstädten in den kommenden Jahren noch Bedarf für rund 10.000 neue Wohnungen. Derzeit werden im Kreis etwa 700 Wohneinheiten pro Jahr neu gebaut.

Die Bezirksregierung geht davon aus, dass der Kreis Mettmann vom Boom entlang der Rheinschiene profitieren wird. Düsseldorf zieht immer mehr Menschen an, der Platz für Neubauten ist jedoch ausgereizt. Düsseldorfer werden deshalb ins Umland ausweichen. Rund 1000 Wohnungen werden auf diese Weise wohl im Kreis gebaut werden. Wo genau? Das ist die Frage. Lärm- und Naturschutz, Verkehrswege und die vorhandene Infrastruktur: All das muss beim Bau von neuen Wohnungen beachtet werden.

Hilden zählt heute bereits zu den am dichtesten besiedelten Städten Deutschlands. Auf dem knapp 26 Quadratkilometer großen Stadtgebiet leben durchschnittlich 2100 Einwohner pro Quadratkilometer, in der Innenstadt sogar rund 5200. Das hat auch damit zu tun, dass Hilden bei der kommunalen Gebietsreform 1975 Flächen an andere Städte wie Düsseldorf abtreten musste. Gleichwohl ist die Lebensqualität in Hilden hoch - weil die Stadt von viel Grün und attraktiven Naherholungsgebieten (Stadtwald, Unterbacher See, Garather Forst, Ohligser Heide) umgeben ist und durch ihre Nähe zu Düsseldorf mit seinen Kulturangeboten und dem Flughafen.

(RP)
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