Hilden Rech fiel bei Wiederwahl durch
Düsseldorf · Die Verwaltung schlug gestern Abend Baudezernent Maximilian Rech nach acht Jahren im Amt zur Wiederwahl vor. Das lehnte der Rat in geheimer Abstimmung mit 24 zu 22 Stimmen ab.
Die SPD-Fraktion werde Rech wiederwählen, hatte Fraktionsvorsitzende Birgit Alkenings zuvor ausgeführt; nicht wegen seiner Parteizugehörigkeit, sondern weil er gute Arbeit geleistet habe — und das trotz vieler ungerechtfertigter und unsachlicher Kritik sowie auch persönlicher Anfeindungen. Die Unabhängigen hätten sich bereits 1994 ohne Ansehen der Person für eine Verkleinerung des Verwaltungsvorstandes eingesetzt, machte Werner Horzella die Position seiner Fraktion klar.
Lange Liste von Fehlern
Es gehe nicht um Rech als Mensch, erklärte Udo Weinrich (Bürgeraktion) und machte dann eine lange Liste von Pleiten, Fehlern und Pannen auf, die der Baudezernent zu verantworten habe. Auf sein Konto gingen erhebliche Mehrkosten bei Bauvorhaben, etwa 384.000 Euro beim Projekt Turnhalle Weidenweg. Beim Kronengarten oder der Innenstadtentwicklung habe Rech jahrelang "nichts vorangebracht".
CDU-Fraktionsvorsitzende Angelika Urban warf Rech "schlechten Stil" vor, weil er bei der Aussprache im Sitzungssaal geblieben war: "Wir sehen die Notwendigkeit, Personalkosten einzusparen, auch an der Verwaltungsspitze." Das sah Fraktionschef Rudolf Joseph für die FDP ganz ähnlich. Jetzt sei die Chance da, die "überbesetzte Verwaltungsspitze" zu verschlanken. Die FDP sei gegen eine Wiederwahl Rechs. Das habe mit ihm persönlich und seiner Arbeit aber nichts zu tun.
Drei Beigeordnete reichten auch den Grünen, betonte Klaus Dieter Bartel. Aber hier und heute gehe es um parteipolitische Interessen. Er habe Zweifel, dass es in Zukunft bei drei Dezernenten bleiben werde. Die Amtszeit von Maximilian Rech endet am 31. Dezember dieses Jahres. Mit seinem Ausscheiden lassen sich ab 2008 rund 100.000 Euro Personalkosten (inklusive Arbeitgeberanteil) sparen.
Neuer Zuschnitt der Dezernate
Das Baudezernat soll aufgeteilt werden. Wie, das haben CDU, Bürgeraktion, FDP und Unabhängige bereits mit Mehrheit im Juni beschlossen.
Erster Beigeordneter und Kämmerer Horst Thiele (SPD) übernimmt das Baudezernat. Das Amt für Gebäudemanagement wird Dezernent Norbert Danscheidt (CDU) — bislang Hauptamt und Wirtschaftsförderung — zugeschlagen. Der Bürgermeister wird gebeten (zwingen kann man ihn nicht), von Danscheidt die Leitung des Bürgerbüros, Ordnungsamts, Standesamts und der Feuerwehr zu übernehmen.
Die bisher von Thiele verantwortete Kämmerei wird in Amt für Finanzwesen unbenannt und wie bisher von einem Kämmerer (möglicherweise Amtsleiter Heinrich Klausgrete) geleitet und dem Bürgermeister direkt unterstellt.
