Hilden Radweg: Roter Streifen schließt die Lücke

Hilden · Bauarbeiter haben vergangene Woche den Radweg von Benrath in Richtung Hilden fertiggestellt. Ein Irrtum war der Grund für die Lücke.

 Knallrot ist das markierte Stück des Radwegs, das eine Radfahrerin auf dem Weg zwischen Benrath und Hilden nutzt.

Knallrot ist das markierte Stück des Radwegs, das eine Radfahrerin auf dem Weg zwischen Benrath und Hilden nutzt.

Foto: Ralph Matzerath

Die 140 Meter lange Lücke auf dem Radweg zwischen Benrath und Hilden ist geschlossen. Bauarbeiter haben auf dem fehlenden Stück eine rote Fahrbahnmarkierung aufgebracht. Außerdem wurde auf einem weiteren Streckenabschnitt der Boden abgefräst und neu asphaltiert. "Der war in einem schlechten Zustand." So begründet Holger Odenthal, stellvertretender Leiter des Amts für Verkehrsmanagement in Düsseldorf, die Nachbesserung, deretwegen der gerade erst eröffnete Radweg für einige Tage wieder gesperrt war.

Nach zähem, mehr als 13 Jahre währenden Ringen war der Radweg zwischen Benrath und Hilden in der ersten Juni-Hälfte dieses Jahres gebaut worden. Allerdings fehlte ein Stück im Niemandsland zwischen dem Ortsausgangsschild Düsseldorf und dem Ortseingangsschild von Hilden. Grund: Die ausführende Bauunternehmung hatte den Auftrag, den Radweg bis Hilden fertig zu stellen. "Doch sie hat das Ortsausgangsschild von Düsseldorf mit der Stadtgrenze Hilden verwechselt", erläutert Odenthal. Und die liegt ein gutes Stück hinter dem Ortsausgangsschild von Düsseldorf. Jetzt also wurde nachgebessert.

Radfahrer werden nun kritisch prüfen, ob Streckenführung und Belag sicher sind. Denn als der neu gebaute Radweg zwischenzeitlich frei gegeben war, hatten Nutzer bereits Risse und Mulden bemängelt, in denen sich Pfützen bilden. Die "zwingen zum Ausweichen auf die Straße", schildert Berufspendler Holger Pieren die Lage. Der Hildener fährt eigener Schätzung zufolge jährlich rund 5000 Kilometer mit dem Rad. Er hat noch weitere Mängel an dem neuen Radweg ausgemacht: "Lkw und Busse fahren extrem nah am Radfahrer. Wenn da mal kein Unfall passiert."

Der Radweg weise keine Trennelemente zur viel befahrenen Bundesstraße auf. "Wenn hier ein Fahrradfahrer ins Straucheln gerät, knallt er entweder in den Autoverkehr oder in die parallel weiter existierende Leitplanke", sagt Pieren.

Eigentlich hätte der Radweg südlich der Leitplanke von der B 228 baulich getrennt werden müssen, kritisiert er. Kein Autofahrer halte seiner Beobachtung zufolge das auf 50 Stundenkilometer reduzierte Tempolimit ein. Pierens Forderung: "Der Zweirichtungsradweg an der Nordseite der Straße muss als solcher weiterhin offen bleiben." Doch weil es entlang der B 228 nun auf beiden Straßenseiten Radwege gibt, wird der auf der Strecke zwischen Hilden und Benrath erlaubte Begegnungsverkehr verboten, sagt Verkehrsmanager Odenthal.

Der Radweg entlang der B 228 (Düsseldorfer/Hildener Straße) hat eine lange Geschichte. Schon 2001 drängte der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) auf eine durchgängige Radverkehrsverbindung zwischen Benrath und Hilden. "Immer wieder ließ sich die Radlerlobby mit Hinweis auf erforderliche Abstimmungen, knappe Haushaltsmittel und vordringlichere Maßnahmen vertrösten", erinnert sich Georg Blanchot vom ADFC, Ortsgruppe Hilden. 2012 kam endlich Bewegung in die Sache. Zweieinhalb Jahre später wurde gebaut.

(RP)
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