Polizei war nicht vor Ort „Querdenker-Spaziergang“ beschäftigt viele Hildener

Hilden · Rund 100 Menschen aus der „Querdenker“-Szene haben am Montagabend (20.12.2022) an einem „Spaziergang“ durch die Innenstadt teilgenommen (die RP berichtete). Das beschäftigt viele Hildener, wie Reaktionen in den Sozialen Netzwerken zeigen.

 Bilder einer Demonstration gegen die Corona-Politik der Bundesregierung. Foto: Christoph Schmidt/dpa

Bilder einer Demonstration gegen die Corona-Politik der Bundesregierung. Foto: Christoph Schmidt/dpa

Foto: dpa/Christoph Schmidt

„Es macht mich als besorgte Bürgerin  einfach fassungslos, dass diese Leute ohne Anmeldung zu 100 durch Hilden spazieren dürfen, ohne dass die Polizei in Aktion tritt“, sagt Gerti Kreitz von den „Omas gegen Rechts“. Jeder, der schon einmal selbst in der Öffentlichkeit politisch aktiv geworden sei, wisse wie streng – zu Recht – die Bestimmungen seien: „Bei mehr als einer Person muss man alles anmelden, auch Aktionen einer Person werden penibel von der Polizei kontrolliert. Bei vermuteten Verstössen gegen das Versammlungsrecht drohen Anzeige und Geldstrafe, wie wir Hildener 'Omas gegen Rechts' schon leidvoll erfahren mussten.“  Es sei scheinbar Zeit für eine 'Hilden stellt sich quer'- Bewegung, analog zu den Bündnissen in Köln und Düsseldorf“, glauben die „Omas gegen Rechts“. Dort hätten sich Gewerkschaften, Kirchen, und demokratische Parteien gegen „rechte Gefährder unserer rechtsstaatlichen Grundsätze“ zur Wehr gesetzt. Die „Omas gegen Rechts“ rufen alle Bürger auf, nicht einfach bei solchen „Spaziergängen“ mitzulaufen: „Bei aller berechtigten Kritik an manchen nicht gut gelaufenen Massnahmen, die sicherlich jeder von uns in der einen oder anderen Form schon mal geäußert hat, überlegen Sie sich doch bitte, wem Sie mit Ihrer Unterstützung ein Podium bieten! Informieren Sie sich in seriösen Medien über Querdenker und AfD!“

Eine andere Hildenerin, die anonym bleiben möchte, schreibt uns: „Ich finde es unverschämt mit der Wahl des Namens (Hilden denkt anders) zu implizieren, dass es sich um eine Mehrheit Hildener Bürger handelt. Ich finde auch nicht richtig, dass die Mittelstraße als Spazierweg ausgesucht wurde. Der Weihnachtsmarkt wird wegen Gedränge abgesagt und dann spazieren 100 Leute gemeinsam durch die Mittelstraße. Natürlich glaube ich auch, dass darunter unbedarfte Bürger sind, aber gerne werden solche Gruppen unterwandert und für rechte Zwecke missbraucht. Ich bin echt empört, dass so was in Hilden stattfindet und es macht mir Angst.“

In Sozialen Netzwerken ist  zu lesen, dass der nächste „Spaziergang“ am Montag, 27. Dezember, gegen 19 Uhr geplant sei. Die Polizei hatte versichert, die Veranstaltung im Blick zu haben.

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