Protest gegen Corona-Maßnahmen in Hilden Querdenker „spazieren“ jetzt auch durch Hilden

Hilden · Auf diese Weise möchten sie gegen die ihrer Meinung nach unverhältnismäßigen Corona-Maßnahmen und die „Panikmache der Politik“ protestieren. Von der Polizei war nichts zu sehen.

 Transparent auf einer Querdenker-Demo in Duisburg – in Hilden wurden offenbar keine Plakate getragen.

Transparent auf einer Querdenker-Demo in Duisburg – in Hilden wurden offenbar keine Plakate getragen.

Foto: Christoph Reichwein (crei)

Die sogenannte Querdenker-Szene trifft sich seit kurzem auch in Hilden zu „Spaziergängen“. Am Montag, 20. Dezember, beispielsweise sind rund 100 Menschen von der Reformationskirche am alten Markt durch die Mittelstraße bis zur Gabelung gegangen. Einige hatten Kerzen dabei. Auf diese Weise möchten sie gegen die ihrer Meinung nach unverhältnismäßigen Corona-Maßnahmen und die „Panikmache der Politik“ protestieren. Von der Polizei war nichts zu sehen. „Es gab auch keine Anrufe von Anwohnern, die etwas zur Anzeige bringen wollten“, sagt eine Polizeisprecherin.

Ein Video, das durch die Sozialen Medien geistert, zeigt die rund 100 Teilnehmer auf der Mittelstraße, einige unterhalten sich angeregt. Später schreibt jemand: „Endlich mal gescheite Leute zu treffen tut gut.“ Der „Spaziergang“ in Hilden war laut Polizei nicht angemeldet. „Wir haben diese Veranstaltungen aber im Blick“, erklärt die Sprecherin weiter.

Die „Querdenker“ organisieren sich zum größten Teil über den Messenger-Dienst Telegram. Dort gibt es beispielsweise die „Corona Rebellen Düsseldorf“, aber auch Hildener und Haaner Gruppen. Hauptthema ist die Kritik an der Politik und an den Impfungen. Ob die geteilten Inhalte der Wahrheit entsprechen, stellt eigentlich niemand in Frage. Ein Beitrag ist beispielsweise mit „Das Kindersterben hat begonnen – wird es von der Presse vertuscht“ überschrieben. Oder „Ich hoffe, Ihr wisst, dass dieser Lockdown nicht wegen einer Variante angekündigt wurde. Dieser Lockdown soll die Demos, Spaziergänge und Veranstaltungen (...) brechen. Es ging nie um Gesundheitsfragen.“ In einer anderen Gruppe steht: „Stoppt die Corona-Diktatur.“

Aber auch andere Themen werden in der Telegram-Gruppe geteilt: „Das perfekte Omelett in der Waschmaschine zubereiten“ heißt beispielsweise ein Beitrag.

(tobi)
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