Hilden "Public Viewing" sucht neuen Standort

Hilden · Die leer stehende Immobilie der Firma Von der Linde hat einen neuen Inhaber. Noch ist nicht klar, was damit geschieht.

 Das Gelände der ehemaligen Firma Von der Linde an der Herderstraße steht seit Jahren leer - und war bisher idealer Standort fürs "Rudelgucken".

Das Gelände der ehemaligen Firma Von der Linde an der Herderstraße steht seit Jahren leer - und war bisher idealer Standort fürs "Rudelgucken".

Foto: Olaf Staschik

Auf dem leer stehenden Gelände der ehemaligen Hildener Firma Von der Linde an der Herderstraße tut sich was. Erdhügel lassen dort auf eine Bautätigkeit schließen. Die allerdings sind Bestandteil der Kanalbauarbeiten, die die Stadt Hilden unweit dieses Standorts an der Herderstraße durchführen lässt. Das Firmengelände dient den Bauarbeitern als Zwischenlager.

Doch wie Wirtschaftsförderer Peter Heinze bestätigt, gibt es für das Werksgelände der ehemaligen Firma Von der Linde einen neuen Eigentümer und Pläne zur Umnutzung. Diese sollen allerdings noch nicht veröffentlicht werden, da die Verantwortlichen noch in der Entscheidungsfindung sind. RP-Informationen zufolge soll der aktuelle Eigentümerwechsel Anfang Oktober dieses Jahres erfolgt sein. Immerhin kehrt so an einen Standort wieder Leben ein, der seit 2008 leer steht. Damals war der Pharma-Großhändler Von der Linde mit der Sanacorp-Unternehmensgruppe in Planegg bei München fusioniert. In Folge dieser Fusion wurde das Auslieferungslager von Hilden nach Herne verlegt. Seither stehen die Unternehmensgebäude leer.

Genutzt wurde das Gelände jedoch für große Publikumsveranstalungen - für "Public Viewing" zu Fußball-Europa- und Weltmeisterschaften war dieser Standort inmitten des Gewerbegebietes ideal, wo es keine Anwohner gibt, die sich über Lärmbelästigungen beklagen könnten. Wie geht es mit diesen Veranstaltungen, die zur vergangenen WM insgesamt rund 4500 Besucher anlockten, weiter? Benjamin Arnold, der das Public Viewing in Zusammenarbeit mit seinem Vater Dieter Arnold privat veranstaltet hat, zeigt sich zuversichtlich. "Es wird die Möglichkeit geben, diese Veranstaltungen fortzuführen. In welcher Form, wird sich noch zeigen", sagt Event-Manager Benjamin Arnold. In Frage kommen würde die Fläche wieder als Veranstaltungsgelände zur Europameisterschaft 2016 oder zum Frauen-Fußball im nächsten Jahr. Genug Zeit also, sich über Lösungen Gedanken zu machen. Benjamin Arnold will erfahren haben, dass der neue Eigentümer nicht die gesamte Fläche des ehemaligen Von der Linde-Geländes braucht. Er will ihn nicht sofort mit dem Thema konfrontieren: "Der muss erst mal ankommen. Da sollten wir abwarten", sagt Arnold. Zu gegebener Zeit will er Kontakt mit dem neuen Inhaber aufnehmen.

Den beiden Arnolds liegt erkennbar daran, ihre Großveranstaltungen weiterhin in ähnlicher Umgebung stattfinden zu lassen. "Wir können es vom Kostenfaktor her nicht auf öffentlichen Plätzen machen", erläutert der Sohn. Da sich die Veranstaltungen über mehrere Wochen hinziehen - während der vergangenen Weltmeisterschaft waren es sieben auf Großbildleinwand gezeigte Spiele sowie ein Konzert - sollte die technische Ausstattung so lange stehen bleiben können und nicht immer wieder auf- und abgebaut werden müssen.

Doch auch im Gewerbegebiet sei der Aufwand groß: Es gebe Auflagen vom Land, denen zufolge das Gelände eingezäunt sein muss und genügend Sicherheitskräfte bereit stehen sollen. "Wir mussten einen kompletten Bauantrag stellen", erläutert Arnold. Dennoch wollen die Arnolds am Public Viewing festhalten. "Wir haben schon Ideen. Das muss weitergehen", betont Dieter Arnold. Die Vorführung des WM-Endspiels war komplett ausverkauft.

(RP)
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