Haan Projekttag zur Berufswahl

Haan · Zum siebten Mal hatte der Verein Praktikums- und Lernpartnerbörse (P-u-L) den Berufs-Pool organisiert. Neuntklässler aller Schulformen konnten sich in der Aula Walder Straße über 28 verschiedene Berufe informieren.

 Friseurmeisterin Elena Dimitriadou stellt Lisa, Selin und Merve den Beruf vor. Jeder Schüler konnte sich beim Berufs-Pool genauer über vier Berufe informieren.

Friseurmeisterin Elena Dimitriadou stellt Lisa, Selin und Merve den Beruf vor. Jeder Schüler konnte sich beim Berufs-Pool genauer über vier Berufe informieren.

Foto: Olaf Staschik

Die drei Realschülerinnen Libiana, Tanika und Luisa stehen mit einem Plan in der Hand auf der Treppe der Aula im Schulzentrum Walder Straße und überblicken suchend die Vielzahl der Stände auf dem Parkett.

Die Neuntklässlerinnen wollen, wie einige hundert Alterskameraden aus der Emil-BarthRealschule, aus der Hauptschule Zum Diek, vom Gymnasium und von der Waldorfschule auch, Informationen über Berufe sammeln, die möglicherweise etwas für sie sein könnten. Während Libiana "etwas mit Medizin" machen möchte, sagt Tanika resolut, sie könne sich vorstellen Rechtsanwältin oder Polizistin zu werden.

Erstmals kaufmännische Berufe

Letztere Berufsbilder sind zwar nicht vertreten, dafür aber 28 andere aus Handwerk, Dienstleistung, Verwaltung, aus dem Pflegebereich und erstmals auch aus dem kaufmännischen. "Auf Wunsch der Realschule haben wir uns um Teilnehmer bemüht", sagt Petra Raabe, stellvertretende Vorsitzende von P-u-L. Erstmals nimmt die Stadt-Sparkasse Haan teil, aber auch eine Versicherung.

Im Vorfeld hat jeder der Schüler die Aufgabe gehabt, sich über vier Wunschberufe zu informieren. Mit diesem Basiswissen kann jeder im Gespräch mit der entsprechenden Fachkraft gezielter Fragen stellen. An den Tischen gibt es immer wieder kleine Arbeiten, die einen kleinen Eindruck von der Berufspraxis vermitteln.

Da hat zum Beispiel Maximilian Eickmeier (Elektroniker für die Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik) Kabel und eine Steckdose hingelegt, die verdrahtet werden sollen. Beim Schilder- und Leuchtreklamehersteller können vom Plotter geschnittene Buchstaben auf ein Plexiglas gebracht werden. Peter Kannemann, Gartenmeister bei der Stadt Haan, lässt Interessenten in einem Plastikkübel Mosaikpflaster verlegen.

Auszubildende als Botschafter

An vielen Ständen sitzen Auszubildende, die ihr Unternehmen repräsentieren, aber auch durch die altersmäßige Nähe zu den Schülern schnell einen Zugang gefunden haben. "Viele wissen gar nicht, was ein Zerspanungsmechaniker eigentlich macht", sagt Jannis Pesch (19), bei Centa-Antriebe gerade im dritten Lehrjahr. Er hat Verständnis dafür: "Als ich in der 9 war, wusste ich das auch nicht", sagt der frühere Emil-Barth-Realschüler.

Wie Frank Rittweger (Anlagentechniker für Sanitär, Heizung und Klimatechnik) gibt so mancher potentielle Arbeitgeber an diesem Vormittag den Tipp, in jedem Fall vor Beginn einer Ausbildung ein Praktikum im Wunschberuf zu machen. Markus Helf, Leiter der Hauptschule Zum Diek, sagt einer Schülerin: "Und wenn du hinterher weißt, dass der Beruf nichts für dich ist, dann ist das auch ein gutes Ergebnis. Denn ein späterer Beruf muss Spaß machen!"

(RP/rl)
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