Stadtplanung Itterstraße: Politik macht Investor Vorgaben

Hilden · Die Firma Brüninghaus & Drissner GmbH will ein Investorenauswahlverfahren für ihr Areal an der Itter-/Neustraße durchführen. Dafür hat der Stadtrat einige Bedingungen gestellt.

 Entwurf von Architekt Christof Gemeiner zu dem Vorhaben Itterstraße (oben)/Neustraße (links). Rechts liegt der Stadtpark.

Entwurf von Architekt Christof Gemeiner zu dem Vorhaben Itterstraße (oben)/Neustraße (links). Rechts liegt der Stadtpark.

Foto: Christoph Schmidt

Brüninghaus und Drissner ist Spezialist für Umformtechnik und ein gefragter Lieferant für viele bekannte Autohersteller. Vor einigen Jahren hat das alte Hildener Familienunternehmen (1889 gegründet) eine neue Produktionsstätte an der Heinrich-Hertz-Straße errichtet. Jetzt planen die Eigentümer, den alten Sitz an der Itterstraße aufzugeben und den Betrieb komplett an die Heinrich-Hertz-/Siemensstraße im Hildener Westen zu verlagern.

Finanziert werden könnte das durch den Verkauf des alten Fabrikgeländes und eine Bebauung mit Wohnungen. Dafür möchten die Eigentümer ein Investorenauswahlverfahren durchführen, um einen erfahrenen Partner zu finden. Erst danach soll ein Bebauungsplan aufgestellt werden. Deshalb war es für die Stadt wichtig, bereits jetzt ihre städtebaulichen Vorgaben zu formulieren.

Das haben die Stadtverordneten  im Stadtentwicklungsplan getan. Architekt Christof Gemeiner aus Hilden hat im Auftrag von Brünnghaus & Drissner einen städtebaulichen Entwurf vorgelegt, der als Diskussionsgrundlage dient. Er stieß bei der politischen Mehrheit auf viel Zustimmung.

Das hat auch damit zu tun, dass der Investor von sich aus anbietet, 30 Prozent der Wohnflächen als öffentlich geförderten Wohnraum zu errichten – und damit eine politische Vorgabe erfüllt. Längs der Itterstraße ist keine geschlossene Blockbebauung geplant, sondern vier freistehende Gebäude. Auch das kam bei den meisten Politikern gut an.

Die Anzahl der zulässigen Vollgeschosse (jeweils plus Staffelgeschoss) wird auf maximal vier begrenzt. Damit fügen sich die Neubauten in die Umgebungsbebauung ein, waren sich die Stadtverordneten einig. Im Entwurf werden vier Vollgeschosse (plus Staffelgeschoss) nur an der Itter- und an der Neustraße erreicht. Im Innenbereich sinkt die Höhe auf drei Vollgeschosse plus Staffelgeschoss.

Auf Antrag der CDU wird die maximale Bruttogeschossfläche von 16.370 Quadratmeter (im Entwurf) auf 14.000 Quadratmeter reduziert. „Das bedeutet mindestens ein Geschoss weniger“, schätzt Lutz Groll vom Planungsamt. Die maximale Bruttogeschossfläche sei ein „Steuer-Instrument“, mit der die Stadt den städtebaulichen Rahmen vorgeben könne. Größe, Zuschnitt und Anordnung der Wohnungen (der Entwurf ging von rund 150 Einheiten aus) sei Sache des Investors.

Flachdächer müssen zwingend begrünt, Satteldächer mit Photovoltaik-Anlagen versehen werden: Auch das geben die Vertreter der Bürgerschaft dem Investor auf. Beides ist dem Klimawandel geschuldet.

 Das Betriebsgelände von Brüninghaus und Drissner.

Das Betriebsgelände von Brüninghaus und Drissner.

Foto: Christoph Schmidt

Im Entwurf von Christof Gemeiner sind insgesamt acht Gebäude geplant. Im Innenbereich sind ein Spielplatz und Gemeinschaftsflächen vorgesehen. Die Stellplätze werden in einer Tiefgarage mit zwei Zufahrten  untergebracht. Die Zufahrt zur Tiefgarage und zu den hinteren Gebäuden (Privatstraße) könnte in Höhe der heutigen Firmenzufahrt liegen. Das neue Wohnquartier ist zum Stadtpark hin offen gestaltet.

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