Hilden Programm für Jazztage steht

Hilden · Unter dem Titel "World-Jazz/Jazz-World" haben die Organisatoren diesmal Künstler aus der ganzen Welt nach Hilden geholt. Die kleinen, aber feinen Jazztage wollen wieder Besucher aus ganz Deutschland an die Itter locken.

Hilden: Programm für Jazztage steht
Foto: Staschik, Olaf

Bereits zum 17. Mal präsentieren die Stadt Hilden und ihre Partner die Jazztage. Vom 5. bis 10. Juni — parallel zur Fußball-Europameisterschaft, nicht aber in deren Schatten, glaubt Organisator Peter Baumgärtner. Um nicht gegen die Kicker antreten zu müssen, wurde der Samstagabend, an dem die deutsche Nationalmannschaft gegen die Fußballer aus Portugal spielt, für die Musiker zu einem spielfreien.

 Gipsy-Jazz von Biréli Lagrène (o. l.) – er wird als Nachfolger Django Reinhardts gehandelt; Karolina Strassmeyer und Drori Mondlak von der Band "Klaro" – sie bestreiten das Eröffnungskonzert; ein Geheimtipp: der Star-Drummer Oscar Giunta aus Argentinien; Melancholisches aus Schweden: Pia Fridhill (u. r.)

Gipsy-Jazz von Biréli Lagrène (o. l.) – er wird als Nachfolger Django Reinhardts gehandelt; Karolina Strassmeyer und Drori Mondlak von der Band "Klaro" – sie bestreiten das Eröffnungskonzert; ein Geheimtipp: der Star-Drummer Oscar Giunta aus Argentinien; Melancholisches aus Schweden: Pia Fridhill (u. r.)

Foto: privat

Stattdessen findet die traditionelle "International Jazznight" ausnahmsweise schon am Freitag in der Stadthalle Hilden statt. Die Höhepunkte werden vom Westdeutschen Rundfunk aufgezeichnet: der argentinische Star-Drummer Oscar Giunta und Biréli Lagrène, der unter Kennern als Nachfolger des berühmten Django Reinhardt gilt.

Peter Baumgärtner ist Jazz- Schlagzeuger und langjähriger künstlerischer Leiter der Jazztage und hat sich das diesjährige Motto im September überlegt. Bei der Auswahl der Klangkünstler helfen ihm seine guten Kontakte in die Szene. So konnte er für das Eröffnungskonzert am Dienstag, 5. Juni, im Kunstraum Gewerbepark-Süd die von Kennern gefeierte Saxofonistin Karolina Strassmeyer und ihre Band "Klaro" gewinnen. Die gebürtige Österreicherin hat lange in New York gelebt und ist jetzt festes Mitglied der WDR-Bigband. Ihre Band spielt traditionellen Jazz zeitgemäß.

Am Mittwoch ist im "QQ Tec" an der Forststraße ein Dopelkonzert geplant: Zunächst tritt die türkisch-stämmige Sängerin Esra Dalfidan auf. Die in Deutschland geborene Vokalistin studierte in Amsterdam Jazzgesang und lebt auch dort. Sie lädt zu einer musikalischen Reise in die Klangwelten zwischen Orient und Okzident ein.

Es folgen "3 im roten Kreis", eine deutsche Formation, deren Kompositionen sich auf Filmszenen beziehen. Das Ergebnis soll "Kino im Kopf" sein, erzeugt allein durch die Musik. Um 23 Uhr nimmt im "Blue Note" im Hotel am Stadtpark die "Late Nite Festival Band" ihre Arbeit auf: Axel Fischbacher präsentiert eine hochkarätige Formation, bestehend aus dem italienischen Pianisten Antonio Faraò, Ulf Stricker (Schlagzeug) und Nico Brandenburg am Bass.

Am Donnerstag, 7. Juni, (Feiertag Fronleichnam) gibt es ab 15 Uhr im Park von "Haus Horst" Melancholisches aus Schweden: Pia Fridhill, Jazz-, Blues- und Popsängerin, singt schwedische Lieder, die nach Heimweh klingen. Nach ihr tritt das südamerikanische Trio "Tango Transit" auf und spielt einen Mix aus Klassik, Funk, Drum und Bass. "Moderne, anspruchsvolle Musik", urteilt Baumgärtner.

Am Abend folgt ein Doppelkonzert im Haus Kolksbruch an der Hochdahler Straße. Zunächst ist der polnische Saxofonist Zbigniew Namyslowski zu hören, begleitet von jungen talentierten Musikern, danach der Jazzpott-Preisträger Mathias Haus. Beinahe zeitgleich tritt das Duo "FrauContraBass" in der Gottschalksmühle auf: Katharina Debus und Hanns Höhn interpretieren mit Stimme und Kontrabass Songs von Britney Spears, Elvis Presley und anderen.

Zu den musikalischen Höhepunkten am Samstagnachmittag dürften der singende Wuppertaler Drummer Mickey Neher gehören und die portugiesische Sängerin Carmen Brown mit ihrer siebenköpfigen Band "The Elements". Achtung: Dieses Konzert findet auf dem Warrington-Platz statt, der dieses Jahr zum ersten Mal von den Jazztagen genutzt wird.

Die Konzertreihe endet am Sonntag mit Rafael Cortes und Celine Rudolph im Park der Capio Klinik. Cortes präsentiert Flamenco, Rudolph — mit "atemberaubender Stimme", so Baumgärtner — brasilianisches Liedgut. Die Rolle des Rausschmeißers übernimmt der Hildener Koenzen: mit regionalem Mainstreamjazz.

(RP/rl)
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