Hilden Pro und contra Anleinpflicht

Düsseldorf · Seit 1. April dürfen Halter ihre Hunde im Hildener Stadtwald nicht mehr frei laufen lassen. Darüber diskutiert die RP morgen auf dem alten Markt mit Bürgern, Bürgermeister Horst Thiele sowie Vertretern von Verwaltung und Politik.

Wie sehr der neue Leinenzwang für Hunde im Stadtwald die Bürger beschäftigt, zeigen die Leserbriefe in unserer Zeitung und die Diskussion in unserem Internet-Forum (www.rp-online.de/hilden). Deshalb lädt die RP alle interessierten Bürger für morgen von 11 bis 12.30 Uhr zu einer Diskussion über das Für und Wider der neuen Verordnung auf den alten Markt ein. Als Gesprächspartner stehen zur Verfügung: Bürgermeister Horst Thiele, Erster Beigeordneter Norbert Danscheidt, Daniel Beier (stellvertretender Leiter des Ordnungsamtes), Förster Friedhelm Schüller, Friedhelm Burchartz (stellvertretender Vorsitzender des Umweltausschusses), Horst Brand (Hundehalter aus Hilden, der mit anderen Unterschriften gegen die Verordnung sammelt).

Einstimmiger Beschluss

Die Neuregelung beendet ein Durcheinander an Rechtsvorschriften und Zuständigkeiten im Hildener Stadtwald. Im ganzen 400 Hektar großen Naherholungsgebiet müssen ab 1. April Hunde angeleint werden. So steht es in Paragraph 5, Absatz 3, der Ordnungsbehördlichen Verordnung zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung der Stadt Hilden. Auf den Geltungsbereich weisen Schilder hin. Beschlossen hat die Anleinpflicht der Stadtrat nach Vorberatung im Umweltausschuss – beide Male einstimmig. Hintergrund: Im Hildener Forst tummelten sich immer mehr nicht angeleinte Hunde. Halter aus Nachbarstädten mit Anleinpflicht wie Düsseldorf und Solingen kamen extra nach Hilden, um ihre Vierbeiner hier frei laufen zu lassen. Die Folge waren Zwischenfälle mit Joggern, Moutainbikern, Spaziergängern und anderen Hundehaltern. Die Stadt setzte im vergangenen Jahr zwei ehrenamtliche Ranger ein. Sie sollten an die Einsicht von Hundehaltern appellieren, die sich falsch verhielten. Dies habe nicht funktioniert, berichteten die Ranger im Umweltausschuss.

Kontrolle "äußerst schwierig"

Zuständig für die Überwachung ist jetzt das Hildener Ordnungsamt. Leiter Michael Siebert stehen dafür sechs Mitarbeiter des Kommunalen Ordnungsdienstes zur Verfügung. Die Überwachung der Anleinpflicht wird "schwer bis äußerst schwierig", ist sich Siebert sicher. Seine Mitarbeiter seien heute schon mit anderen Aufgaben ausgelastet, die Wege durch den Stadtwald 30 Kilometer lang. Angedacht seien Schwerpunkt-Kontrollen zusammen mit der Polizei, sagte Siebert – insbesondere am Wochenende. Bei Nichtbeachtung der Anleinpflicht kann ein Verwarngeld von zehn Euro verhängt werden. Bei hartnäckigen "Wiederholungstätern" seien Bußgelder bis zu 500 Euro möglich.

(RP)
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