Hilden Prinz Karneval kommt von der Bundeswehr

Hilden · Der 51-jährige Christoph Weber regiert als Prinz Christoph I. in dieser Session die Hildener Narren. Die Frau an seiner Seite ist Prinzessin Hildania Veronika I. (Bohn). Gestern wurden die beiden offiziell vorgestellt.

 Bestens bekannt bei Hildens Narren: Prinz Christoph I. und seine Prinzessin Hildania Veronika I.

Bestens bekannt bei Hildens Narren: Prinz Christoph I. und seine Prinzessin Hildania Veronika I.

Foto: Köhlen

"Antreten zum Fröhlichsein" - so hätte man die Vorstellung des neuen Hildener Prinzenpaares gestern Abend im Bürgerhaus eigentlich überschreiben können. Denn der neue Prinz Karneval ist ein waschechter Berufssoldat. Dass er die Hildener Narrenschar gleichwohl keineswegs mit strenger Hand regieren will, machte das Sessionsmotto deutlich: "Mit Helau, Humor und Heiterkeit feiert Hilden jetzt die fünfte Jahreszeit". Von Befehlston keine Spur!

So viel stand bereits bei der Begrüßung der Tollitäten gestern Abend durch Bürgermeisterin Birgit Alkenings fest: Wenn die Atmosphäre in den Sitzungssälen auch nur annähernd so heiß wird, wie die Temperatur bei der Präsentation im Alten Ratssaal, kann Hilden sich auf einiges gefasst machen.

Dabei kam Christoph I., ein gebürtiger Essener, erst spät zum Karneval. Als der Kölner "Jahrhundertprinz" Wicky Junggeburth 1993 mit seinem selbst getexteten Hit "Eimol Prinz zo sin" die Domstadt aufmischte, hatte Christoph Weber noch andere Prioritäten als Karneval. Aufgrund von Umstrukturierungen in der Armee wurde der Berufssoldat just in jenem Jahr mit seinem Truppenteil nach Hilden in die Waldkaserne versetzt. Es gefiel ihm offenbar so gut, dass er zwei Jahre später beschloss, seinen Lebensmittelpunkt mit seiner Familie hierhin zu verlegen. So wurde Hilden seine Wahlheimat. Vom Karneval war er da noch weit entfernt, es folgten erst einmal diverse Auslandseinsätze.

In der Session 2011 passierte es dann. Bei der Karnevalsveranstaltung "Sturm auf die Waldkaserne" wurde Christoph Weber mit dem jecken Virus infiziert. Der damalige Präsident des Prinzenclubs überzeugte den Standortfeldwebel, der die Veranstaltung in der Kaserne moderierte, Mitglied in diesem "blaublütigen" Club zu werden, was er seitdem in der ältesten "Boy-Group" der Stadt, der Prinzengarde, bei jedem Auftritt auch immer wieder unter Beweis stelle, hieß es gestern Abend bei der Präsentation.

Die Frau an seiner Seite ist Prinzessin Hildania Veronika I. (Bohn). Und die hat einen völlig anderen Hintergrund, wie gestern deutlich wurde: Mehr als drei Jahrzehnte war die Hildenerin beruflich in unterschiedlichen Abteilungen in der Lackfabrik Hermann Wiederhold beschäftigt, aus der später die Firma ICE Lacke Farben wurde. Danach folgten Stellen bei den Unternehmen Quiagen und von der Linde.

In ihrem Lebenslauf heißt es weiter: "Ihre Hobbys gehen ganzjährig ineinander über und zeugen von einer regen Vereinstätigkeit." Da ist an der Spitze die KG Musketiere. Hier ist Veronika seit 24 Jahren aktives Mitglied und war viele Jahre stellvertretende Schatzmeisterin. In den Jahren 2001 und 2012 war sie die Hofdame der jeweiligen Prinzessin. Dem Prinzenclub gehört sie seit 2015 an. Auch im Rheinischen Karnevalsmuseum ist sie seit 2008 Mitglied. Im Sommer geht es für die neue Hildania ebenfalls oft hoch her. Seit 17 Jahren ist sie Mitglied der St.-Sebastianus-Schützenbruderschaft von 1484 und erhielt 2009 das silberne Verdienstkreuz. Zweimal war sie Kompaniekönigin.

Bleibt noch zu erwähnen, dass Veronika dem Freundeskreis der Bundeswehr seit 2013 angehört und der Kameradschaft der Feldjäger seit 2017. Da schließt sich der Kreis zu Prinz Christoph.

Das Gefolge der beiden wurde gestern auch bekanntgegeben. So ist der Begründer der "Hildener Läppchen", Peter Mieling, Adjutant - ebenso wie Gerd Weidmann. Hofdame Silvia Mieling kann mit Stolz behaupten, echte Neandertalerin zu sein. Sie alle stießen gestern auf die Session an - das Fass Bier dazu hatte der Prinz selbst spendiert.

(RP)
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