Hilden Preisträger: "Danke für die offenen Herzen"

Hilden · Der Lehrer Mohammed Assila erhält den "Förderpreis Integration" - und viel Applaus dafür von allen Seiten.

 Verleihung des Förderpreises Integration: Bürgermeisterin Alkenings (l.) ehrt Mohammed Assila (2. v. r.) mit einer Urkunde und Fatima Assila mit Blumen. Rechts Tobias Wobisch vom Integrationsbüro der Stadt Hilden.

Verleihung des Förderpreises Integration: Bürgermeisterin Alkenings (l.) ehrt Mohammed Assila (2. v. r.) mit einer Urkunde und Fatima Assila mit Blumen. Rechts Tobias Wobisch vom Integrationsbüro der Stadt Hilden.

Foto: RALPH MATZERATH

Es ist das erste Mal für Bürgermeisterin Birgit Alkenings, dass sie den Förderpreis für Integration der Stadt verleiht und man merkt ihr an: Sie ist stolz darauf. Vor 150 Besuchern in der Stadtbücherei fällt ihre Laudatio kurz, dafür aber umso begeisterter aus. "Der Förderpreis stellt die dauerhafte Realität in Hilden dar, denn hier in unserer Stadt ist das Gelingen von Integration der Normalfall. Wir können stolz auf viele Einzelpersonen und Initiativen sein, die in Hilden dazu beitragen, dass das gemeinsame Leben aller Kulturen prinzipiell gut funktioniert. Mohammed Assila ist einer von ihnen, der diesen Preis in mehrfacher Hinsicht verdient hat."

Bereits seit acht Jahren würdigt die Stadt Hilden mit dem "Förderpreis Intergration" Menschen und Organisationen, die in außergewöhnlichem Maße zu einem harmonischen Miteinander aller beitragen. Der gebürtige Marokkaner Mohammed Assila, unter anderem Islamkundelehrer und interkultureller Berater der Stadt, gehört dazu.

Mohammed Assila, 1963 in Marokko geboren, kam 1986 nach einem abgeschlossenen Lehramtsstudium (für Lehrer in Europa) nach Deutschland. "Ich habe schnell bemerkt, dass Deutschland eine Ellenbogengesellschaft ist, in der man selbst aktiv werden muss, in der man Verantwortung für sein eigenes Tun übernehmen muss", erzählt Assila vor Publikum. "Das funktioniert, indem man Vertrauen zeigt und gute Absichten hat." Er gibt in verschiedenen Schule bedarfsorientierten Islamkundeunterricht, steht seit 2006 der Stadt, aber auch dem Kreis Mettmann als interkultureller Berater zur Seite, bietet eine Migrationssprechstunde an, betreut verschiedene Projekte. Tobias Wobisch vom Integrationsbüro der Stadt lobt den Familienvater aber nicht nur für sein außerordentliches, berufliches Engagement in direkter Ansprache: "Du bist für mich nicht nur durch deine Kompetenz ein ganz besonderer Mensch, sondern ich schätze vor allem, dass zwischen uns im Laufe der Jahre eine intensive, persönliche Freundschaft entstanden ist." Auch seine Bekannten und Freunde aus Düsseldorf freuen sich mit ihm, haben die Preisverleihung über facebook gepostet und Assila darin als einen der freundlichsten und bescheidensten Menschen bezeichnet, die sie überhaupt kannen. "Dieses Lob wäre ihm gar nicht recht, weil auf so freundliche Art bescheiden ist. Der Integrationspreis ist mehr als verdient", schreibt etwa Volker Neupert vom Düsseldorfer Appell. Zu den Preisträgern der vergangenen Jahre zählt der internationale Müttertreff, die evangelische Erwachsenenbildung oder der Bildungs- und Erziehungsverein "Hand in Hand" (siehe Infobox).

Mohammed Assila zeigt sich überwältigt: "Ich möchte den Preis symbolisch allen widmen, die sich fürs Zusammenleben einsetzen. Ohne die Zusammenarbeit mit Moscheevereinen, mit Migrationsorganisationen und all den anderen würde es nicht funktionieren. Und ich danke der Stadt dafür, dass ich dort nicht nur auf offene Ohren, sondern auf offene Herzen stoße."

(dani)
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