Straftaten in Jüchen, Hilden und Mönchengladbach Polizei nimmt mutmaßliches Diebes-Duo aus Jüchen fest

Jüchen · Ein Paar aus Jüchen wird von der Polizei verdächtigt, im Juli vergangenen Jahres in das Jüchener Rathaus eingedrungen zu sein. Die Ermittler vermuten, dass noch weitere Straftaten in Hilden oder Mönchengladbach auf das Konto der beiden gehen. DNA-Spuren der Täter fanden sich in einem ausgebrannten Auto.

 Durch dieses Fenster stiegen die mutmaßlichen Täter damals ins Jüchener Rathaus ein.

Durch dieses Fenster stiegen die mutmaßlichen Täter damals ins Jüchener Rathaus ein.

Foto: Lothar Berns

Irgendwann am zweiten Juli-Wochenende 2016 hatte am Rathaus Glas geklirrt. Mit einem Pflasterstein hatten Einbrecher eine Scheibe am Bürgerbüro eingeworfen. Drinnen öffneten sie mit Gewalt eine Schrank. Ihre Beute bestand aus Schrankschlüsseln und, wie Gemeindesprecher Jürgen Wolf erklärt, mehreren Kassetten mit Geld. Die Polizei sicherte Spuren.

Ein Jahr danach scheint Licht ins Dunkel zu kommen: "Umfangreiche Ermittlungen der Polizei führten nun auf die Fährte eines tatverdächtigen Paares, 22 und 34 Jahre alt, aus Jüchen", teilte die Polizei am Montag mit. Bei einer Wohnungsdurchsuchung in Jüchen stellten die Beamten Schlüssel sicher, die aus jenem Einbruch stammen. Ein Geständnis liegt der Polizei laut Sprecherin Daniela Drässel nicht vor. Wie die Ordnungshüter auf das Paar als Tatverdächtige kamen, wollte die Polizei ebenfalls nicht sagen.

Wohl aber, dass das Paar noch für weitere Taten in Betracht komme. So stellten die Fahnder Diebesgut sicher, das aus einem Wohnungseinbruch in Mönchengladbach-Giesenkirchen ebenfalls im Juli 2016 stammte. Zudem stellten die Ermittler drei Fahrräder sicher, die im Februar und Mai dieses Jahres im Raum Jüchen und Grevenbroich gestohlen worden waren — sowie ein Handy, das aus einem Auto in Jüchen entwendet worden war.

Außerdem prüft die Polizei, ob das Paar für den Diebstahl eines Opel Mokka im Dezember 2015 in Hilden in Betracht kommt. Dort hatten Täter aus dem Spind eines Spaßbades die Autoschlüssel entwendet. Die Geländelimousine tauchte später, im März 2016, wieder auf, der Wagen wurde ausgebrannt südlich von Aschaffenburg in Bayern sichergestellt. Dabei wurde auch eine DNA-Spur gesichert. Ein DNA-Abgleich mit der Datenbank des Landeskriminalamtes NRW ergab nun eine Übereinstimmung mit dem der Polizei bereits bekannten 34-Jährigen aus Jüchen. Das Paar befindet sich auf freiem Fuß, laut Polizei liegen keine ausreichenden Haftgründe vor.

Die Jüchener Gemeindeverwaltung ist nach dem Einbruch 2016 aktiv geworden. "Wir haben im Bürgerbüro angewiesen, dass alle Schlüssel in einem zusätzlichen Tresor untergebracht werden", berichtet Gemeindesprecher Jürgen Wolf. "Außerdem werden Bargeldkassen in einem Tresor gelagert."

Im Rahmen einer Sanierung sei ein Teil der Fenster gegen neue mit höherer Einbruchsschutzklasse ausgetauscht werden, die übrigen würden mit zusätzlichem Einbruchsschutz versehen. Auch Kellerschächte wurden gesichert. Zwar verhinderten die Maßnahmen nicht einen weiteren Rathaus-Einbruch durch ein Fenster am zweiten Juli-Wochenende (15./16. Juli) dieses Jahres, doch den Tätern fiel laut Jürgen Wolf nur ein "ganz geringer Geldbetrag" in die Hände. Die weitere Beute: Batterien, Klebstoff und Briefumschläge.

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