Hilden Polizei legt Auto mit 37 Mängeln still

Hilden · 27 Jahre alter Kombi aus Polen fiel auf der Benrather Straße in Hilden auf. Den 51-jährigen Fahrzeugführer aus Düsseldorf erwarten gleich mehrere Anzeigen.

 Eigenwillige Veränderungen an der Fahrzeugelektrik.

Eigenwillige Veränderungen an der Fahrzeugelektrik.

Foto: Kreispolizei Mettmann

Polizisten führten am Mittwochmorgen (17.11.2021) gezielte Verkehrskontrollen im Stadtgebiet von Hilden durch. Gegen 10 Uhr fiel ihnen dabei auf der Benrather Straße (B 228) ein in Fahrtrichtung Innenstadt fahrender PKW auf, der schon von seiner äußeren Optik Zweifel an seiner Verkehrstauglichkeit aufkommen ließ. Daraufhin wurde der in Polen zugelassene VW Passat sofort angehalten und kontrolliert. Bei der Verkehrskontrolle vor Ort bestätigte sich der erste Verdacht sofort sehr eindrücklich. Der bereits 27 Jahre alte Kombi war in einem derart maroden Zustand, dass sich die Beamten dazu entschlossen, den Zustand des Passats sofort durch einen amtlich anerkannten Sachverständigen prüfen und dokumentieren zu lassen. Der VW Passat wurde im Haaner Sachverständigenzentrum (TÜV Süd) vorgestellt und dort genauestens untersucht. Dabei wurden insgesamt 37, zum Teil nicht unerhebliche Fahrzeugmängel festgestellt. Neben massiven Durchrostungen im gesamten Unterboden war auch gerade der Zustand der gesamten Hinterachse des VWs besonders erschreckend. Rostbefall und Verschleiß hätten hier jederzeit dazu führen können, dass die Achsaufhängung unter Belastung abgebrochen wäre. In einem solchen Fall wäre der PKW sicherlich sofort unkontrollierbar geworden. Und an der Fahrzeugelektronik hatte der VW-Besitzer sehr eigenwillige Veränderungen vorgenommen. Da das Zündschloss des Passats defekt war, hatte er einen provisorischen Zündschalter installiert und dazu einen separaten Zündknopf mit einer losen Kabelverbindung ins Cockpit des VWs verlegt. Der VW-Passat wurde vom Sachverständigen als absolut verkehrsunsicher eingestuft und deshalb auch an Ort und Stelle amtlich stillgelegt. Die Polizei stellte die Kennzeichen und Fahrzeugpapiere sicher. Den 51-jährigen Fahrzeugführer aus Düsseldorf erwarten gleich mehrere Anzeigen. Denn neben den angezeigten Fahrzeugmängeln kam auch noch eine Strafanzeige wegen Urkundenfälschung hinzu. Die Untersuchungen hatten nämlich ebenfalls ergeben, dass der vorgeschriebene Partikelfilter aus der Abgasanlage des VWs vorsätzlich ausgebaut worden war. Trotzdem führte der Passat eine grüne Umweltplakette an der Windschutzscheibe.

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