Hilden Polizei fragt: Wer ist der tote Radfahrer?

Hilden · Der cirka 70-Jährige, der am Samstag an der Beethovenstraße tödlich verunglückte, hatte keine Papiere bei sich.

Die Markierungen der Polizei auf der Fahrbahn der Beethovenstraße sind nur noch schwach zu erkennen. Der Regen hat sie ausgewaschen. Unbekannte haben an einem Laternenmast pinkfarbene Rosen und weiße Chrysanthemen niedergelegt. Zwei Grabkerzen stehen daneben.

An dieser Stelle ist am Samstag ein Mann gestorben. Der cirka 70-Jährige Radfahrer wollte offensichtlich von der Zelterstraße aus kommend die Beethovenstraße überqueren, um dann auf einem Rad- und Fußgängerweg weiter in Richtung Innenstadt zu fahren.

Wie die Polizei berichtet, fuhr er auf die Beethovenstraße, ohne auf den fließenden Verkehr zu achten. Das hätten Zeugen bestätigt, berichtet Udo Krüdenscheidt, Dienstgruppenleiter bei der Polizei. Der Radfahrer stieß mit einem Getränkelastwagen zusammen, stürzte und verletzte sich dabei schwer. Der 33-jährige Lastwagenfahrer aus Hilden, der noch eine Vollbremsung eingeleitet hatte, erlitt einen Schock.

Zwei 15 und 16 Jahre alte Jugendliche, die auf einem Bolzplatz in direkter Nähe Fußball spielten, liefen zu dem Radfahrer und leisteten Erste Hilfe. Doch auch die Reanimations-Maßnahmen des Notarztes konnten den Mann nicht mehr retten: Er starb noch am Unfallort. "Wir haben alles Mögliche versucht", sagt Rettungsassistent Stefan Tives, der den Notarzt zur Unglücksstelle fuhr und sich mit dem Mediziner und zwei weiteren Sanitätern eines Rettungswagens um das Opfer kümmerte.

Auch zwei Zivilpolizisten sollen zufällig vor Ort gewesen sein und sich um den Verunglückten gekümmert haben, berichtet Rettungsassistent Tives. "Doch der Notarzt hat schnell festgestellt, dass eine weitere Reanimation keinen Sinn mehr macht."

Helga und Wolfgang Schmeißer schütteln den Kopf. Sie warten am Sonntagnachmittag an einer nahe gelegenen Haltestelle auf ihren Bus. Sie wohnen nicht weit weg von der Unglücksstelle. Den Unfall, der sich gut 24 Stunden zuvor in Sichtweite der Haltestelle abspielte, haben sie zwar nicht miterlebt. Aber sie wissen bereits von dem tragischen Unglück. Dass hier einmal etwas passieren würde, "das war zu erwarten", sagt Wolfgang Schmeißer und deutet auf die Straßenkreuzung. Immer wieder beobachten Anwohner, dass Radfahrer die Beethovenstraße aus der Zelterstraße kommend in Richtung Radweg kreuzen, ohne auf den Verkehr zu achten.

Mit der Unfallaufnahme ist die Arbeit für die Polizei nicht beendet. Die Identität des Mannes ist bislang noch ungeklärt. Er trug keine Papiere bei sich. Die Polizeidienststellen im Umkreis wurden bereits benachrichtigt. Nun hoffen die Beamten, dass eine Vermisstenanzeige eingeht, die klärt, um wen es sich bei dem cirka 70-Jährigen handelt.

Auch die Jugendlichen, die Erste Hilfe leisteten, sollen noch einmal als Zeugen vernommen werden. Welche Verletzungen zum Tode des Radfahrers führten, ist unklar. Er trug keinen Helm. Ob er obduziert wird, "muss die Staatsanwaltschaft entscheiden", sagt Polizist Udo Krüdenscheidt.

Hinweise auf die Identität des Mannes gehen an die Polizei unter Telefon 02104 9825310.

(RP)
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