Hilden Polizei bezieht neue Wache im Dezember

Hilden · Der November wird für Probeläufe und Abnahmen benötigt, dann hat Hilden die modernste Polizeistation im Kreis.

 Architekt Drazen Vukic, Leiter der Wache Wolfgang Busch, Stadtwerke-Sprecherin Sabine Müller, Architekt Reinhold Scheer und Daniel Börner von der Stadtwerke Immobilien Gesellschaft (v.li.) messen Dämmstoffe aus.

Architekt Drazen Vukic, Leiter der Wache Wolfgang Busch, Stadtwerke-Sprecherin Sabine Müller, Architekt Reinhold Scheer und Daniel Börner von der Stadtwerke Immobilien Gesellschaft (v.li.) messen Dämmstoffe aus.

Foto: Olaf staschik

Im Oktober soll die Sanierung der Polizeiwache an der Kirchhofstraße nach gut zehn Monaten abgeschlossen sein. Wer die Baustelle besucht, mag das kaum glauben: An vielen Stellen wird noch gearbeitet, etliche Ecken sehen noch ziemlich unfertig aus.

"Wir kriegen das hin", ist sich Architekt Reinhold Scheer seiner Sache aber sicher: "Den November brauchen wir dann für technische Probeabläufe und Zwischenabnahmen. Wir haben allein zehn Kilometer Datenleitungen verlegt. Einziehen werden die Beamten zum Dezember."

Polizeichef Wolfgang Busch und seine Mitarbeiter — die genaue Zahl will er nicht nennen — freuen sich schon auf die Rückkehr in die dann modernste Polizeiwache im Kreis Mettmann. Die provisorische Unterbringung in Containern und in Räumen der Stadtwerke habe besser funktioniert als gedacht.

Die Kernsanierung des 38 Jahre alten Gebäudes sei genutzt worden, um die Wache anders zu strukturieren und den Zuschnitt der Räume teilweise zu ändern. Besucher betreten die Polizeistation künftig durch eine barrierefreie Sicherheitsschleuse, in der sie sich anmelden müssen. "Wer nicht reinkommen soll, kommt auch nicht rein", fasst Busch zusammen.

Wichtigste Neuerung für die Beamten sei die Verlegung der drei Gewahrsame, wie es im Polizeideutsch heißt, vom Unter- ins Erdgeschoss. Die Zellen verfügen über einen ebenerdigen separaten Nebeneingang, ebenfalls mit Sicherheitsschleuse. Ins Untergeschoss gehen die Polizisten künftig zum Umziehen und Duschen. Neu sind auch zwei Räume, in denen man nasse Uniformen trocknen kann.

"Das gab es in der alten Wache nicht", berichtet Busch. Ebenfalls in den Keller verlegt wurde der Besprechungsraum, der jetzt auch über moderne Veranstaltungstechnik wie Beamer und Leinwand verfügt. Hier werden künftig auch Pressekonferenzen stattfinden. Die Beamten im Wachdienst bekommen eine große, voll ausgestattete Küche, in der sie selbst kochen oder mitgebrachte Mahlzeiten aufwärmen können. Als Innenfarbe, etwa an den Türrahmen, haben sich die Mieter dunkelblau ausgesucht — dieselbe Farbe wie ihre Uniformen. Die Mitarbeiter der Kriminalprävention/Opferschutz und ein Verkehrskommissariat — zurzeit beide noch in Erkrath untergebracht — werden mit in die neue Wache einziehen.

Trotzdem kommt die neue Station mit weniger Nutzfläche (rund 1250 Quadratmeter) aus. Wie das nicht mehr benötigte halbe Stockwerk künftig genutzt wird, sei noch offen, sagte Daniel Börner von der Grundstücksgesellschaft der Stadtwerke Hilden, der das Gebäude gehört. Die Kernsanierung ist für Reinhold Scheer eine besonders reizvolle Aufgabe: "So etwas erlebt man als Architekt höchst selten. Früher hatte die Polizei eine eigene Bauabteilung, die derartige Aufgabe übernahm."

Die zahlreichen Sondervorschriften, die bei der Sanierung einer Polizeiwache zu beachten sind, füllen einen dicken Aktenordner. Fenster und Türen unterliegen besonderen Sicherheitsanforderungen: "Es gibt in ganz Deutschland nur eine Handvoll zertifizierte Betriebe, die so etwas überhaupt liefern dürfen."

Moderne Schallschutzfenster zur Kirchhofstraße sorgen dafür, dass die Beamten nicht jedes Mal vom Stuhl fallen, wenn Feuerwehr und Rettungsdienst mit Martinshorn vorbeirasen. Nach dem Rundgang über die Baustelle ist der künftige Hausherr Wolfgang Busch "wunschlos glücklich": "Und mit dem Architekten sind wir auch sehr zufrieden."

(RP)
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