Hilden Politiker hätten anders entschieden

Hilden · Eine Jury aus externen Stadtplanern sprach im städtebaulichen Wettbewerb für das Gelände der ehemaligen Schweitzer-Schule dem Entwurf von Meurer Architekten den 1. Preis zu. Die Vertreter der meisten Ratsfraktionen favorisierten andere Entwürfe.

Ein Preisgericht von vier unabhängigen Stadtplanern (plus der städtischen Baudezernentin Rita Hoff) hat drei von 15 eingereichten städtebaulichen Entwürfen für das Gelände der ehemaligen Albert-Schweitzer-Schule prämiert. An der Sitzung der Jury nahmen auch Vertreter der Ratsfraktionen (mit Ausnahme von BA/CDf) teil. Sie hatten allerdings kein Stimmrecht. Die Politiker hätten zum Teil andere Entwürfe favorisiert, werteten den städtebauliche Wettbewerb gleichwohl als einen Gewinn für Hilden.

Die inhaltliche Diskussion sei sehr spannend gewesen, berichtete Birgit Alkenings (SPD): "Wir konnten unsere Meinung einbringen." Beispielsweise sei der Hinweis auf eine fehlende Ost-West-Verbindung (von der Forstbachstraße über den Wiedenhof zur St.-Konrad-Allee) aufgenommen worden. Sie persönlich habe einen anderen Entwurf als das Preisgericht favorisiert: "Wir als SPD können mit der Auswahl der Jury leben." Die prämierten Entwürfe passten gut zu Hilden. Im Bebauungsplanverfahren müssten sie ohnehin an die konkreten Rahmenbedingungen angepasst werden.

Rudolf Joseph hätte sich für den Entwurf der reicher haase associierte GmbH aus Aachen entschieden, weil der seiner Ansicht nach dem Anforderungsprofil am ehesten entsprochen habe. Das Preisgericht würdigte diese Arbeit mit einer Anerkennung. Die FDP möchte eine Bebauung in mehreren Abschnitten, mit verschiedenen Investoren und in "hoher Qualität".

Susanne Vogel (Grüne) gefiel der Entwurf von Dragomir Stadtplanung aus München (3. Preis) am besten: "Eine sehr kompakte Bebauung mit vier Wohnhöfen und sehr viel Grün drumherum." Das Auswahlverfahren sei "sehr interessant und spannend" gewesen: "Die Vielfalt und Auswahl der Ergebnisse sprechen für sich." Günter Pohlmann (Unabhängige) fand den Entwurf des Büros Jochen Zimmermann (2. Preis) am überzeugendsten. Das Preisgericht habe festgestellt, dass alle eingereichten 15 Entwürfe Mängel bei der Straßenführung (zu kleine Radien, fehlende Erreichbarkeit für Müllabfuhr und Feuerwehr) aufwiesen. Dennoch bewertet er den städtebaulichen Wettbewerb sehr positiv: "Ich habe als Lokalpolitiker viel gelernt. Und aus den Entwürfen kann man was für Hilden machen." "Mein persönlicher Favorit war ein anderer als der des Preisgerichts", sagte Jürgen Spelter (CDU). Seine Erwartungen an den Wettbewerb seien übertroffen worden. Das Preisgericht sei sehr qualifiziert gewesen: "Ich bin sehr zufrieden. Alle ausgezeichneten Entwürfe passen zu Hilden, sind gut, vertretbar und machbar." "Ich hätte den erste Preis wie das Preisgericht vergeben", äußerte sich Friedhelm Burchartz (Freie Liberale). Alle drei ausgezeichneten Entwürfe seien "hervorragend" und passten in das Plangebiet. Die Jury sei mit "guten Fachleuten" besetzt gewesen: "Wir als Lokalpolitiker konnten unsere Einwände vorbringen." Deshalb sei der Wettbewerb ein Gewinn gewesen.

(RP)
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