Hilden Politiker befragen Jugendliche

Hilden · Beim Young Political Talk des Jugendparlaments waren die Rollen vertauscht.

 Hilden ist dicht bebaut, aber von viel Grün umgeben. Lutz Groll (l.) vom Planungsamt im Gespräch mit den Jugendlichen

Hilden ist dicht bebaut, aber von viel Grün umgeben. Lutz Groll (l.) vom Planungsamt im Gespräch mit den Jugendlichen

Foto: Olaf Staschik

Bevor sie sich niederließen, warfen die Gäste kurz einen Blick auf die Tischkarten: Auf denen fanden sie allerdings weder ihre Namen noch eine kulinarische Menüfolge für den Abend, sondern Fragen zu vier verschiedenen Politikfeldern: An einem Tisch stand etwa das Thema Digitalisierung im Mittelpunkt der lebhaften Unterhaltung, an den anderen dreien ging es um Wohnen und Wohnraum, das Für und Wider einer Legalisierung von Cannabis und die Rolle von Politik im Leben junger Menschen.

"Wir haben diese Schwerpunkte gebildet nach den Fragen, die die Gäste uns zugesandt haben", erklärte Andrea Nowak, die das Jugendparlament betreut. Das wiederum hatte zur zweiten Auflage des "Young Political Talk" eingeladen - und damit nach der Premiere vor einem Jahr erneut Vertretern aus Kommunalpolitik und Verwaltung die Gelegenheit gegeben, sich mit 14- bis 21-jährigen Bürgern über Politik auszutauschen und etwas über deren Interessen und Bedürfnisse zu erfahren. Und letztlich folgten neben Bürgermeisterin Birgit Alkenings (SPD) und anderen hochrangigen Mitarbeitern der Stadtverwaltung auch Mitglieder aller im Rat vertretenen Parteien dem Aufruf. Dabei musste manch einer über seinen Schatten springen: Denn das Konzept brachte es mit sich, das zum Beispiel Fraktionsmitglieder von Grünen und AfD zu unfreiwilligen Sitznachbarn wurden.

"Ich finde es sehr gut, einmal den Blickwinkel der Kommunalpolitik kennenzulernen", sagte die 15-jährige Tatjana vom Jugendparlament. Sie hatte in einer ersten Fragerunde am Tisch zum Thema Wohnen und Wohnraum Platz genommen - und sich unter anderem zur Situation der Parks in der Stadt geäußert: "Am Holterhöfchen wäre es schön, wenn man mehr Gelegenheiten hätte, sich auch mal hinzusetzen und zu unterhalten. Im Moment ist das ja eher eine Hundelaufwiese." Grundsätzlich fanden die Jugendlichen für das derzeitige Verhältnis zwischen Wohnen und Grün in Hilden aber lobende Worte: "Ich stelle schon eine gewisse Zufriedenheit mit dem Ist-Zustand fest", sagte Roman Kaltenpoth von der Jugendförderung. Auch die Fußgängerzone komme als Treffpunkt der Jugend durchaus an.

Und so passte es ins Bild, das auch die 15-jährige Anna auf die Frage aus der Politik, wie denn Hilden in fünf bis zehn Jahren aussehen solle, antwortete: "Im Großen und Ganzen sollte es so bleiben, wie es ist." Zu den Wünschen der Jugendlichen gehörte neben dem Erhalt von Grünflächen auch ein verstärkter Ausbau von freiem WLAN im öffentlichen Raum.

Eine Schülerin lobte die Politiker: "Sie haben alle eifrig mitgeschrieben und viel Interesse gezeigt."

(ied)
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