Haan Piraten: Setzen uns kommunal ein

Haan · "Wir kommen aus dem Grinsen nicht mehr heraus": So klang die erste Reaktion des Piraten Volker John am Abend nach der ersten Hochrechnung. "Die Piraten sind im Landtag, damit können wir zufrieden sein."

 Ria Garcia und Volker John fühlten sich als Wahlsieger, auch wenn sie nicht persönlich in den Landtag einziehen werden.

Ria Garcia und Volker John fühlten sich als Wahlsieger, auch wenn sie nicht persönlich in den Landtag einziehen werden.

Foto: christoph göttert

John und Ria Garcia, die Direktkandidaten der Piraten für die Wahlkreise 36 und 37, waren bei der Wahlparty ins Düsseldorfer Veranstaltungszentrum Zakk dabei, obwohl sie nicht auf der Landesliste standen und deshalb faktisch keine Chance hatten, in den Landtag einzuziehen. "Ich bin hier zum Rudel-Wahlgucken und mitfeiern", sagte John, der vorher noch zum Muttertagsbesuch bei den Schwiegereltern gewesen war und gegen halb sechs ins Zakk kam.

Mit seinem eigenen Ergebnis als Direktkandidat war der 34-Jährige aber dennoch zufrieden: Schon am frühen Abend lag der Monheimer über sieben Prozent und fühlte sich dadurch in seiner Arbeit bestätigt. Er hatte nicht für die Landesliste kandidiert, weil er seiner Arbeit als Projektleiter bei Bayer in Monheim den Vorzug geben wollte. John ist schon seit den Anfängen vor drei Jahren überzeugter Pirat. Ins Zakk kam er im Piraten-Wahlkampf-T-Shirt: "Dann rocken wir eben auch noch NRW", stand auf der Rückseite.

Auch Garcia, die als Personalberaterin arbeitet, hatte nicht für einen Listenplatz kandidiert, weil sie erst seit Jahresanfang in der Partei ist und fand, dass ihr die nötige Erfahrung fehlt. "Keine Frage: Wir Piraten müssen noch viel lernen", so Garcia. Sie selbst will sich für ihre Partei kommunal stärker einsetzen, hat dabei die Schwerpunkte Bildung, Arbeit und Soziales im Blick. "Ganz besonders interessiert mich Mettmann, weil ich dort wohne", sagt die Piratin. "Aber auch die anderen drei Städte meines Wahlkreises werde ich nicht aus dem Blick verlieren."

Die Kandidaten genossen die zentrale Wahlparty in Düsseldorf, die eher wie ein Rock-Konzert wirkte, entspannt mit Bier aus Plastikbechern — und wollten gemeinsam bis zum letzten Ergebnis warten. "Das war auch unser Sieg, auch wenn wir nicht persönlich in den Landtag einziehen", sagte John. Denn die beiden hatten in Hilden, Mettmann und Monheimdirekten Wahlkampf für die Partei gemacht. Sie haben jede Woche mit einem Info-Stand in der Fußgängerzone gestanden und in der Stadt auch Plakate geklebt und Stammtische eingerichtet .

(RP)
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