Verbraucher-Arbeitsgemeinschaft ist auf der Suche Pflege-Scouts brauchen aus Hilden und Haan Verstärkung
Hilden/Haan · Die ehrenamtlichen Helfer bereiten Antragssteller auf den Besuch des Medizinischen Dienstes vor und erklären, welche Dokumente wichtig sind.
Um noch mehr Menschen helfen zu können, sucht die Verbraucher-AG im Kreis Mettmann Kandidaten, die sich zu Pflege-Scouts weiterbilden möchten. So wie Gaby Fromm. Die pensionierte Kita-Leiterin brennt für ihre ehrenamtliche Tätigkeit bei den Pflege-Scouts, sagt sie: „Bisher habe ich nur positive Erfahrungen gesammelt, wenn ich mit den Antragsstellenden und deren Angehörigen den Fragebogen durchgegangen bin, anhand dessen die Beurteilung erfolgt, ob und welchen Pflegegrad sie erhalten,“ erklärt sie: „Die Menschen sind einfach dankbar, dass ich mir die Zeit nehme, mit Ihnen die Fragen durchzugehen, ihnen erkläre, welche Unterlagen, zum Beispiel Medikamentenliste oder Arztberichte, sie am besten vorhalten, wenn der Termin ansteht.“
Fromm ist wie die anderen Pflege-Scouts von der Arbeitsgemeinschaft der Verbraucher im Kreis Mettmann ausgebildet worden und fühlte sich laut eigener Aussage gut auf ihre beratende Tätigkeit vorbereitet. „Ich möchte Interessierten ganz explizit die Sorge nehmen, dass sie einen pflegerischen und/oder juristischen Hintergrund haben müssen. Man wird geschult, den Fragebogen, nach dem der Medizinische Dienst arbeitet, anderen verständlich nahe zu bringen. Gerade, wenn Ältere keine Angehörigen oder Bekannte haben, die ihnen in so einer belastenden Situation zur Seite stehen, leisten wir wichtige Unterstützung,“ so Fromm. So komme es schon einmal vor, dass erwachsene Kinder die Pflege-Scouts bitten, ihre Angehörigen von den Vorteilen zu überzeugen, sich um einen Pflege-Grad zu bemühen.
Erwin Knebel, Vorsitzender der Verbraucherorganisation, möchte eine weitere Sorge nehmen, die Interessierte abhalten könnte, sich für das ehrenamtliche Engagement bei den Pflege-Scouts zu interessieren: „Wir leisten keine juristische Beratung oder Hilfe beim Widerspruch. Unsere Unterstützung bezieht sich lediglich darauf, Antragssteller auf den Besuch der Mitarbeitenden des Medizinischen Dienstes vorzubereiten, ihnen die Angst zu nehmen und darauf hinzuweisen, welche Unterlagen sie zur Hand haben sollten für den Termin.“ Auch ihm ist es wichtig zu betonen, dass niemand zögern solle, sich um den Erhalt eines Pflegegrad zu bemühen, der durch körperliche oder auch Einschränkungen der geistigen Leistungsfähigkeit Hilfe bei der Bewältigung des Alltags indiziert wäre. „Viele Menschen wissen eben gar nicht, welche Hilfen Ihnen zustehen. Angefangen bei der Unterstützung durch einen Pflegedienst, der bei der Körperpflege, dem Anziehen oder der Medikamenteneinnahme hilft bis hin zu so genannten Haushaltsnahen Diensten, hinter denen sich Hilfe bei der Hausarbeit verbirgt, oder auch bei der Beantragung von Verhinderungs- oder Kurzzeitpflege.“
Niemand, der sich entschließt, als ehrenamtlich tätiger Pflege-Scout tätig zu sein, müsse befürchten, dass er seine komplette Freizeit in sein Ehrenamt stecken müsste. „Ob und wie viele Beratungen man annimmt, das entscheidet jede und jeder selbst,“ sagt Knebel. Auch ein nettes Team, das sich regelmäßig austauscht, ist ein Pfund, mit dem man bei den Pflege-Scouts wuchern kann. Ebenso wie mit der Tatsache, dass mit der Pflegeberatung der Stadt Hilden eine enge Zusammenarbeit besteht. „Unsere Arbeit ist als Ergänzung zu der Arbeit, die das Team der Städtischen Verwaltung leistet, zu verstehen. Wie gesagt, besteht unser Angebot darin, Betroffene, bei denen ein tatsächlicher, möglicher Anspruch auf die Erteilung eines Pflegegrads besteht, sowie deren Angehörige bestmöglich auf den Besuch der Mitarbeiter des Medizinischen Dienstes vorzubereiten,“ fasst Knebel zusammen.
Kontakt Wer Interesse an der Mitarbeit als Pflege-Scouts hat, wendet sich bitte an: Erwin Knebel, Telefon 0172 9562410, info@pflege-scouts.me